Der Gesundheitswirtschaftskongress (GWK) findet am 19. und 20. September 2023 in Hamburg statt. Thema ist der Umbau des Gesundheitssystem und die zentralen Weichenstellungen hierfür.

Aufbruch war das große Thema des Gesundheitswirtschaftskongresses 2022. Trotz Überregulierung, Corona und Inflation galt es, neue Perspektiven für die Unternehmen zu entwickeln und Mut zur Gestaltung zu fassen. Handeln statt zaudern, darin waren sich alle Teilnehmenden einig.
Es geht um den Umbau des Gesundheitssystems. Der GWK 2023 wird deshalb über die zentralen Weichenstellungen beraten. Die Verantwortlichen der Branche müssen der Politik helfen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu reformieren. Gefragt sind ausreichende Handlungsspielräume für die zukunftsweisenden Programme innovativer Managerinnen und Manager sowie Unternehmerinnen und Unternehmer.
Diese Themen werden beim GWK 2023 diskutiert
„Die aktuell entbrannte Kontoverse, ob Gesellschafter von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) auch Kapitalgesellschaften oder nur Ärzte oder Ärztinnen sein dürfen, geht an der gesellschaftlichen Realität weit vorbei“, stellt Prof. Heinz Lohmann fest. Der Gesundheitsunternehmer und Präsident des GWK hält die in dieser Debatte implizierten Unterstellungen, Ärztinnen und Ärzte handelten quasi naturgemäß immer im Interesse der Patientinnen und Patienten, während sonstige Investoren raffgierige Zeitgenossen seien, die es energisch zu stoppen gelte, für abwegig.
Unsere Gesellschaft stecke in einem grundlegenden Wandel, der auch vor den Akteurinnen und Akteuren der Gesundheitswirtschaft nicht haltmache. So sei die Zahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte fast überall stark rückläufig. Genau umgekehrt sei der Trend bei allen angestellten Medizinerinnen und Medizinern sowohl in Praxen als auch in MVZs. Hintergrund sei hierbei sicherlich auch, dass erstmals im Lauf des letzten Jahres mehr Frauen als Männer in der ambulanten medizinischen Versorgung tätig waren. Angestellte bräuchten, wie in jeder anderen Branche auch, erfolgreiche Betriebe, in denen sie auf einem zukunftssicheren Arbeitsplatz tätig sein könnten. Ambulante Medizinbetriebe im Gesundheitssektor stünden bereits heute und erst recht zukünftig vor großen Herausforderungen. Viele davon seien mit erheblichen Investitionen verbunden. Digitale Technik und moderne diagnostische und therapeutische Methoden erforderten den risikobereiten Einsatz von Kapital. Deshalb sei es unverantwortlich, private Investitionsbereitschaft mit ideologischen Vorbehalten abzuschrecken.
„Richtig ist vielmehr, das Patienteninteresse tatsächlich zum Maßstab für die Zulassung zur medizinischen Leistungserbringung zu machen.“
Prof. Heinz Lohmann

Ideologie müsse endlich durch Empirie ersetzt werden. Mit Unterstellungen und Verdächtigungen zu agieren, sei nicht zielführend. Es müsse darum gehen, Qualität in der ambulanten Versorgung von allen Beteiligten zu fordern und deren Einhaltung zu kontrollieren. Deshalb sei höchste Transparenz dringend erforderlich. Patientinnen und Patienten, die sich informieren wollten, gebe es immer mehr. Sie müssten in die Lage versetzt werden, Vergleiche anstellen zu können, völlig unabhängig von der Gesellschafterstruktur eines ambulanten Angebots. Zudem müsse der Staat immer wieder prüfen, ob die Leistungsvergütung Fehlanreize bei den Geldgebern auslöse, erläutert Lohmann.
„Das weitgehend solidarisch finanzierte Gesundheitssystem hat nichts zu verschenken, aber es muss viel leisten.“
Prof. Heinz Lohmann
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