Generalistische Ausbildung: Unionspolitiker wollen Attraktivität des Pflegeberufs steigern

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Fachkräftemangel und Pflegekammer

Mit Hilfe einer generalistischen Ausbildung wollen Unionspolitiker die Attraktivität des Pflegeberufs steigern. Das geht aus der Berliner Erklärung hervor, die die gesundheitspolitischen Sprecher von CDU und CSU vorgelegt haben. Vonseiten der Verbände kommt Unterstützung.

Das Herzstück der Berliner Erklärung, die die gesundheitspolitischen Sprecher der CDU-/CSU-Landtagsfraktionen Anfang Juli vorgelegt haben, ist die Forderung nach einem Pflegeberufegesetz. „Um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müssen verstärkt Anreize geschaffen werden, Pflegeberufe zu erlernen“, heißt es in einer Presseerklärung von CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt.

Einen ersten Schritt zur Aufwertung der Arbeit der Pflegekräfte sieht etwa der gesundheitspolitische Sprecher Wigbert Schwenke in der Entwicklung eines einheitlichen Berufsbilds Pflege mit einer generalistischen Grundausbildung. Anschließend sollen die angehenden Pflegefachkräfte dann die Möglichkeit haben, sich auf die für die Alten-, Kranken- oder Kinderkrankenpflege zu spezialisieren.

„Einheitliche Ausbildung ist der richtige Weg“

Unterstützung für die Pläne der Unionspolitiker kommt vonseiten des Deutschen Pflegerates (DPR). „Der Weg zu einer einheitlichen Ausbildung der Pflegeberufe ist der richtige Weg“, kommentiert DPR-Präsident Andreas Westerfellhaus die Berliner Erklärung. Durch die generalistische Ausbildung werde der Pflegeberuf attraktiver und durchlässiger, so Westerfellhaus. Außerdem steige das gesellschaftliche Ansehen des Berufs dadurch.

Einen weiteren Vorteil sieht der DPR-Präsident in den größeren Einsatzmöglichkeiten künftiger Pflegefachpersonen. „Den größtmöglichen Nutzen für die Pflegenden und die Pflege erhalten wir jedoch erst dann, wenn die Spezialisierungen nach der beruflichen Qualifizierung einsetzt“, betont Westerfellhaus.

Personalausstattung und Bezahlung

Positiv äußerte er sich zudem zu den Forderungen der Unionspolitiker zur Personalausstattung und Bezahlung der Pflegefachkräfte. In der Berliner Erklärung hatten sie sich ausdrücklich für eine ausreichende Personalausstattung sowie für die angemessene Bezahlung der Fachkräfte in der Pflege ausgesprochen. Um das zu finanzieren, fordern die gesundheitspolitischen Sprecher der Union die nötigen finanziellen Ressourcen.

„Die finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen aller professionell Pflegenden müssen zügig verbessert werden“,  fordert auch Westerfellhaus. Für die angemessene Bezahlung sieht er v.a. die Pflegekassen und Sozialhilfeträger in der Pflicht.

Die generalisierte Pflegeausbildung könnte nach Ansicht vom DPR-Präsident durch die Einrichtung einer Pflegekammer flankiert werden. „Für die professionell Pflegenden und deren weiteren berufsständischen Entwicklung ist eine Pflegekammer ein unverzichtbares Element“, so Westerfellhaus.