Nachhaltigkeit Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke: Leckeres Essen als Teil der Gesundung

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Verpflegung & Catering

Im Gemeinschaftskrankenhaus (GKH) Herdecke spielt Ernährung eine große Rolle. Aus dem Ursprungsgedanken „Essen als Teil der Gesundung“ entstand die Idee, ein Bio-Catering-Unternehmen zu gründen: Frisches und geschmackvolles Essen mit nachhaltigen Bioprodukten für die Menschen im Krankenhaus.

Das Küchenteam von Rebional bereitet die Speisen für die Patienten und Patienten des GKH frisch mit saisonalen Bioprodukten zu. – © Rebional GmbH

Die Einrichtung hat mit Rebional einen Partner gefunden, der für Kochkunst und Esskultur sowie für nachhaltiges und soziales Handeln stehe. „Das ganzheitliche Konzept des GKH wird durch unsere topmoderne Küche ergänzt und professionalisiert. Wir sind stolz, Topqualität und Bio in einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis umsetzen zu können“, sagt Oliver Kohl, Geschäftsführer Rebional.

Ernährung als Teil der Therapie sehen

„Verpflegung ist ein enorm wichtiger Aspekt in Krankenhäusern: Die Menschen sollen sich wohlfühlen und auf das Essen freuen. Es muss auf unterschiedlichste Ernährungsbedürfnisse wie Schonkost, Allergien, Krankheitsbilder, Diabetes und Ähnliches eingegangen werden. Wir alle sehen Ernährung als Teil der Therapie an, denn die Genesung eines Menschen steht immer im engen Zusammenhang mit gesundem Essen. Frisch gekochtes Essen in hoher Bioqualität schmeckt gut und wird mit Genuss verzehrt“, erklärt Nina Witt, leitende Diätassistentin des Gastronomen für Gemeinschaftsverpflegung.

Auch von Seiten des Krankenhauses bestehe ein hoher Anspruch an die Qualität der Speisenversorgung der Patientinnen und Patienten.

„Es geht um Qualität, die man riechen, schmecken, sehen und nachvollziehen kann. Ja, die Nährstoffe müssen stimmen. Letztendlich geht es aber darum, dass der Mensch, der im Krankenhaus liegt, zufrieden is(s)t und schnell gesund wird. Deshalb sind Aspekte wie Anrichteweise auf dem Teller, das Lächeln beim Servieren und natürlich die hohe Qualität der Lebensmittel ebenso wichtig wie Geschmack, Regionalität und auf Nachhaltigkeit basierende Kochkunst.“

Christian Klodwig
Christian Klodwig, Geschäftsführer des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke. – © Rebional GmbH

Zufriedene Gäste

Das Küchenteam entwirft Rezepte, die saisonal, regional und auch gerne traditionell sind. Die Menüauswahl sorge bei den Patientinnen und Patienten meist für Freude. „Besonders der Blumenkohl-Linsen-Beilagensalat hat mich positiv beeindruckt. Gerne würde ich dieses Gericht nachkochen. Die Idee mit der Marmelade in Waffeltöpfen und dem Nachtisch im Weckglas ist auch sehr schön“, sagte eine Patientin nach einem längeren stationären Aufenthalt. Natürlich sei das Kochen mit Bioprodukten aufgrund der nicht immer gleichen Zusammensetzung eine besondere Herausforderung. Zusätzlich den Spagat zwischen dem unterschiedlichen Geschmack, den Gewohnheiten und der Erwartungshaltungen von Menschen unterschiedlicher Generationen zu entsprechen, sei nicht immer leicht. Von Seiten des Dienstleisters werden regelmäßig Befragungen zur Zufriedenheit durchgeführt.

Wie wird gekocht?

In Deutschlands modernster Bio-Küche werden rund 6.000 Gerichte täglich mit einer zertifizierten Bioquote von 70 Prozent hergestellt, wie sie nur ganz selten in der Gemeinschaftsverpflegung überhaupt angeboten werden. Es werde frisch gekocht, Soßen und Brühen selbst angesetzt und Desserts wie Pudding oder Fruchtjoghurts eigenhändig zubereitet. Entsprechend gäbe es ungewürzte, kochfertige aber nicht gegarte Lebensmittel. Für die pflanzenbasierte Linie setze man einen selbst hergestellten Haferdrink für vegane Soßen, Desserts und Puddings ein. Gemüse, Salat, frische Kräuter und Obst sollen täglich frisch geputzt, geschnitten und verarbeitet werden.

Vielseitige Speisepläne

Die Regelleistung umfasst drei Menüs, die im Fünfwochenrhythmus wechseln:

  • „Grüne Küche“ − eine klassisch-vegetarische Linie,
  • „Leicht & Lecker“ – die leichte Vollkostlinie, die für alle gut verträglich sei, sowie
  • traditionelle Gerichte aus der Vollkostlinie „Bürgerlich“.

Spezielle Diäten, Unverträglichkeiten aber auch persönliche Wünsche sollen von der Küche berücksichtigt werden. Möglich mache dies ein Speisenerfassungssystem. Insgesamt vier Menü-Assistentinnen durchlaufen mit Unterstützung des Pflegepersonals täglich alle Stationen und geben die unterschiedlichen Essensanforderungen ins System ein. Der persönliche Kontakt, die freundliche Zuwendung und die Rücksichtnahme auf bestimmte Essanforderungen sollen für zufriedene Patientinnen und Patienten sorgen.