Projekt Forschung zu Robotertechnologien im Kosovo

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Am Kolegji Heimerer im Kosovo werden zukünftig praxisnahe Anwendungsszenarien für den Einsatz sozial-assistiver Robotik, speziell humanoider Kommunikationsrobotik, untersucht.

Robotik Kosovo
Prof. Dr. Patrick Jahn erklärt den Projektbeteiligten aus dem Kosovo den Einsatz des Roboters Pepper, an und mit dem an der Universitätsmedizin Halle im Bereich Gesundheitsforschung und Akzeptanz dieser Technologien geforscht wird. – © Universitätsmedizin Halle

Im Rahmen des neuen Projektes „InnoTRANS“ wird an einer privaten Hochschule in Pristina, Kosovo, ein „Future Care Lab“ – ein Forschungslabor zu Zukunftstechnologien in der Pflege – aufgebaut. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit gut 440.000 Euro. „InnoTRANS ist ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt. Übergeordnetes Ziel ist die Förderung von Innovationen im Bereich praxistauglicher Anwendungen sozial-assistiver Robotertechnologien (SAR)“, erklärt Prof. Dr. Patrick Jahn von der Universitätsmedizin Halle und Leiter des Projektes.

Am Kolegji Heimerer, einer privaten Hochschule, wird dazu ein „robotic Future Care Lab“ als Raum zur Neu- und Weiterentwicklung von Robotertechnologien eingerichtet, in dem praxisnah Anwendungsszenarien für den Einsatz dieser sozial-assistiven Robotik – hier speziell humanoider Kommunikationsrobotik – in der Gesundheitsversorgung unter Beteiligungen der verschiedenen Nutzergruppen und gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus der Industrie entwickelt und umgesetzt werden. Durch das Projekt soll dazu beigetragen werden, „dass weniger wissenschaftlicher Nachwuchs und weniger Fachkräfte aus dem Westbalkan abwandern, weil das Innovationspotenzial in der Region gesteigert wird“, sagt Jahn. Innovationen könnten durch das Forschungsprojekt u.a. schneller in die Versorgung gebracht werden.

Kick-off zum Projekt

Zum Start des Projektes trafen sich vom 14. bis zum 17. März 2022 die Beteiligten aus Halle und acht Gäste aus dem Kosovo im Digital HealthCare Hub des Dorothea-Erxleben-Lernzentrums der Medizinischen Fakultät in Halle. Die Teilnehmenden haben unterschiedliche wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Hintergründe. Dadurch vereint die Gruppe Fachwissen aus der Pflege(wissenschaft), der Gesundheits- und Sozialversorgung, der Softwareentwicklung (IT und Start-ups) und dem Ingenieurwesen. Durch die Verzahnung verschiedener an der Gesundheitsversorgung beteiligter Akteure soll die interprofessionelle Kooperation und Denkweise gestärkt werden. Beteiligte Institutionen sind neben der AG Versorgungsforschung im Krankenhaus der Universitätsmedizin Halle, die die Mentorenrolle einnimmt, vor allem das Kolegji Heimerer, die Universiteti i Prishtinës, das Institute of Southeast Europe for Health and Social Policy, die Klinika Digjitale und das Innovation Center of Kosovo (ICK) zu nennen.

Ziel der ersten gemeinsamen Präsenzveranstaltung in Halle war es, sich persönlich kennenzulernen, Forschungsmethoden vorzustellen und die Zusammenarbeit abzustimmen, aber auch das hallesche „Future Care Lab“ anzuschauen, das im Kosovo spiegelbildlich errichtet werden soll. Darüber hinaus ist ein wichtiger Schwerpunkt, Einblick in die Programmierung und bereits etablierte Einsatzszenarien des humanoiden Kommunikationsroboters Pepper und die daraus erwachsenden Potenziale für die Gesundheitsversorgung zu geben, um daraus an den Kosovo angepasste, zukunftsfähige Strukturen zu entwickeln. Das Vorhaben wird im Rahmen der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung und des Programms „Stärkung Deutschlands im Europäischen Forschungs- und Bildungsraum“ gefördert.