Positionspapier Fachärzteschaft soll stationär und ambulant arbeiten

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Integrierte Versorgung & Transsektorale Zusammenarbeit

Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa) hat ein Positionspapier zum Koalitionsvertrag veröffentlicht. Die Fachärzteschaft begrüßt besonders, dass sich die neue Regierung der sektorenübergreifenden Versorgung widmen will.

Patientenversorgung
Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa) hat ein Positionspapier zur fachärztlichen Versorgung der Patientinnen und Patienten in Klinik und Praxis vorgelegt. – © everythingpossible (stock.adobe.com)

Der Verband hat vor einiger Zeit bereits ein „schlüsselfertiges“ Konzept intersektoraler Leistungen erarbeitet.

Was beinhaltet das Konzept intersektorale Leistungen?

Überflüssige Krankenhausstrukturen sollen in die ambulante Versorgung überführt werden. „Alles, was heute eine Liegedauer von drei oder vier Tagen im Krankenhaus hat, ist im Prinzip stationär nicht mehr zu erbringen, sondern eine ambulante Maßnahme“, erläutert Vorstandsvorsitzender Dr. Dirk Heinrich. Auf diesen intersektoralen Bereich sollen sowohl Niedergelassene als auch die Krankenhausärzteschaft zugreifen können. Als Anreiz sollen 90 Prozent des DRG gezahlt werden. Besonders junge Medizinnerinnen und Mediziner würden die Möglichkeit in beiden Bereichen zu arbeiten, zu schätzen wissen. Allerdings will man die Ärzteschaft nicht in eine abhängige Anstellung bei einem Krankenhausträger zwingen, sondern „wir wollen das Element der Selbstständigkeit erhalten und es möglichst ausdehnen auf Fachärztinnen und Fachärzte im Krankenhaus“.

Hybrid-DRG zur Stärkung der sektorenübergreifenden Versorgung

Heinrich sieht eine „gewisse Wahrscheinlichkeit“, dass sich die Bundesregierung des Konzeptes annimmt, da im Koalitionsvertrag von Hybrid-DRG die Rede ist. Über die von der Koalition geplante Entbudgetisierung im hausärztlichen Bereich hat man sich beim SpiFa „sehr gefreut“. Diese müsse im nächsten Schritt auch auf Fachärzteschaft ausgeweitet werden.

Die Entschlackung des Sozialgesetzbuch V sei richtig, aber nur wenn sie mit Fokus auf Patientinnen und Patienten sowie medizinisches Personal geschehe. „Sie können heute in einer niedergelassenen Praxis gar nicht mehr alles beachten, was da drinsteht, weil es viel zu komplex geworden ist“, bemängelt Heinrich. Der SpiFa unterstützt die geplante Schaffung von Kompetenzzentren im Öffentlichen Gesundheitsdienst, allerdings möchte man „keine Super-Institute in Bundeshand“. Einrichtungen wie das geplante Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit müssten wissenschaftlich und politisch unabhängig agieren können.

Mit einem Klick hierauf gelangen Interessierte zum Positionspapier der SpiFa.