Entscheiderfabrik Das sind die fünf Digitalisierungsthemen 2020

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Digitalisierung und Entscheiderfabrik

Ein Bot, der automatisch kodiert oder Mitarbeiter, die selbst ihre Schichten verplanen – das sind nur zwei Projekte, die vom Branchen-Zusammenschluss „Entscheiderfabrik“ in die Top Five der digitalen Fokusthemen 2020 gewählt wurden. Doch alle Projekte haben eines gemeinsam: Sie entlasten Personal und steigern Qualität und Zufriedenheit.

Im Februar wählten Kliniken und Industrie die Top Five Themen der Digitalisierung für das kommende Jahr im Rahmen der Entscheiderfabrik. – © HCM

Auf dem Entscheider-Event, dem sog. Digitalisierungsgipfel der Gesundheitswirtschaft, stellten am 13. Februar zwölf Finalisten ihre Konzepte vor. Auf Basis der Präsentationen wählten die anwesenden Vertreter der Krankenhäuser demokratisch die fünf Digitalisierungsthemen der Gesundheitswirtschaft, die projekthaft von Kliniken mit Industrie und Beratern bearbeitet werden.

Die Digitalisierungsthemen 2020

  1. Archivar 4.0 – der Chief Data Officer als Berater der Krankenhausführung für Nutzen stiftende Services-Apps auf Basis der hauseigenen Daten
    Revisionssicher archivieren, Reports auf Knopfdruck abrufen und konform mit neuen Reformen arbeiten. Das Team rund um DMI Archivierung landete 2020 mit ihrem Folgeprojekt auf dem ersten Platz, denn das Thema Big Data wird zunehmend wichtiger.
  2. Entlastung der Pflegefachkräfte und ökonomische Steuerung mittels einer prädiktiven Pflege-Controlling-Unit
    Softwarehersteller NursIT Institute und Medizinproduktehersteller 3M Medica wollen Pflegenden mehr Zeit verschaffen. Denn das Ziel des Projektes ist die komplette Digitalisierung und Automatisierung der pflegerischen Dokumentation. Das steigert die Erlöse durch korrekte Codierung, entlastet das Medizincontrolling und schafft Sicherheit bei Rechtsfragen.
  3. Die Digitalisierung der Kodierung mit Mia Roboting Coding – Erlössteigerung aus Big Data
    Der Bot von Herr der Lage und Rhenus Archiv Services kodiert 300 Datensätze in sechs Sekunden. Zum Vergleich: Das manuelle Kodieren kann in vier Minuten auch mal nur zwei erlösrelevante Fälle ergeben. Vor allem die Suche in Laborberichten gestaltet sich als zeitaufwendig. Zudem übersieht der Bot nichts und steigert so die Erlöse zusätzlich.
  4. „Arbeite doch einfach wann Du willst!“ – Zufriedene Mitarbeiter durch Selbstplanung auf Basis einer Jahreskapazitätsplanung
    Viele Stunden verbringen Planer mit dem Schitplan, doch viele tauschen ihre Dienste wieder. Ortec bietet die passende Lösung, die Pflegenden mehr Mitbestimmung und Planern eine Entlastung bietet. Auf Basis historischer und vorhersagbarer Daten verplanen Mitarbeiter sich selbst. Leitungen müssen nur noch über- oder unterbesetzte Schichten optimieren. Das Ziel: ein stabiler Dienstplan und zufriedene MItarbeiter.
  5. Lückenlose digitale Unterstützung bei der Schlaganfallversorgung mittels Vernetzung aller Akteure und KI-Bildanalyse zur optimalen Therapie
    Bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde, denn vier Milionen Neuronen gehen dabei im Gehirn verloren. Um Zeit zu gewinnen müssen Rettungskräfte, Notaufnahme und Neurologen optimal vernetzt sein. Mbits imaging macht dies mit einer App möglich, über die sogar Bilder und Videos ausgetauscht werden können.
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    Ausgezeichnet wurden im Rahmen der Veranstaltung zuerst die Projekte aus 2019, die nun zum Abschluss kamen. Darunter auch ein Thema, das im kommenden Zyklus weitergehen soll.
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    Das Plenum votete als Top-Thema für Archivar 4.0. Der Industriepartner DMI Archivierung will die Dokumentation revolutionieren und Datenschätze heben, um nutzenstiftende Apps damit zu befüttern. Das Vorhaben ist ein Folgeprojekt aus dem letzten Zyklus 2019.
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    Den zweiten Platz machte die Pflege-Controlling-Unit von NursIT INstitute und 3M Medica. Damit soll die Doku einfacher, Pflegekräfte entlastet und eine effizientere Kodierung ermöglicht werden.
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    300 Datensätze in sechs Sekunden kodieren – ein intelligenter Bot (Mia) belegte damit den dritten Platz. Damit gehören händisches Durchsuchen von Laborberichten zur Vergangenheit, die KI-Anwendung erledigt das automatisiert und minimiert zudem Fehlerquellen.
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    Auch den Dienstplan können Mitarbeiter künftig mittels KI selbst erstellen. Ortec bietet eine App für Mitarbeiter inklusive Software für Planer, die nur noch Schichten verteilen müssen, die über- oder unterbesetzt sind. Zeitersparnis und zufriedene Mitarbeiter sind das Ergebnis des Projektes.
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    Bei Schlaganfällen zählt jede Sekunde. Die digitale Anwendung von mbits imaging vernetzt künftig alle Akteure vom Rettungswagen bis zum Neurologen und liefert Standortdaten, Bilddateien sowie alle weitere Informationen.
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    Die Themen wählten alle Teilnehmer per App. Das Verfahren wurde vorab getestet und notariell beglaubigt.
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    Bei der anschließenden Podiumsdiskussion forderten die Experten mehr Transparenz und stellten fest: „Der Trend geht weg von zentralen Systemen, hin zu spezialisierten Plattformen“, sagte z.B. Philipp Schmelter (rechts), Geschäftsführer von Bewatec und diesjähriger Feedbackgeber der Entscheiderfabrik.
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    „Man muss vom User denken, nicht von der Institution. Wenn der Nutzen so evident ist wie z.B. beim Projekt Mia Roboter Coding, dann verwendet man das System auch“, sagte Prof. Dr. Heinz Lohmann, der auch an der Podiumsdiskussion teilnahm.
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    Dr. Josef Düllings (li.), Präsident des VKD – Verband der Krankenhausdirektoren, richtete gemeinsam mit der Entscheiderfabrik in der Düsseldorfer Erklärungen eindringliche Forderungen an die Politik.
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    Die Verbände forderten in einer gemeinsamen Pressekonferenz eine Überarbeitung der Reform der Notfallversorgung, einen Digitalfonds und dass die Fehlersuche in Kliniken nicht zum Geschäftsmodell werden darf durch die geplante MDK-Reform.
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    U.a. Dr. Pierre-Michael Meier (li.), Geschäftsführer der Entscheiderfabrik, vertrat den Zusammenschluss aus 36 Verbänden, Kliniken mit über 800 Betriebstätten und über 130 Industrie-Unternehmen.
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    Zum Abschluss des Entscheider Events 2020 wurde auch der Start-up Preis verliehen. Hier an Berger Medizintechnik mit der App ilvi (Mitte), die als Plattform für Medical Apps auf einem mobilen Endgerät eine Vielzahl von Funktionen vereint, die am Point-of-Care benötigt werden.
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    Auch Softwareentwickler Weltenmacher erhielt den Start-up Preis für ihren „Healthcare-Flugsimulator“. Dabei können Pflegende und Patienten mittels VR-Brille die einzelnen Schritte einer Dialyse virtuell durchlaufen und so Fehler vermeiden.

Insgesamt wählten sich 17 Klinken, Gesundheits- und Pflegedienstleister auf die Digitalisierungsthemen , d.h. diese Kliniken können die Projekte nun ein Jahr kostenfrei testen und vermeiden so Fehlinvestitionen. Genau das macht die Entscheiderfabrik zu diesem einmaligen Veranstaltungsformat.

Zudem wurde im Rahmen des Entscheiderevents der Start-Up Preis 2020 an 1nfusion , ilvy und Weltenmacher verliehen. Eine Podiumsdiskussion unter Moderation von Jürgen Zurheide rundete den Tag ab.