Krankenhausreform Elbe-Elster Klinik: Richtungsweisendes Zukunftskonzept geplant

Das Elbe-Elster Klinikum plant für seine drei Klinikstandorte ein neues Versorgungskonzept, um sich für die Umwälzungen der geplanten Krankenhausreform aufzustellen. Ziel der Weiterentwicklung ist es, die grundlegenden Veränderungen aus der Reform aktiv zu gestalten und dafür eng mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten.

Elbe-Elster Klinikum in Finsterwalde
Die Elbe-Elster Klinik in Finsterwalde. – © S. Henschel/Elbe-Elster Klinikum

Die damit einhergehenden Chancen des Zukunftskonzeptes sollen u.a. auch dazu genutzt werden, um

  • Versorgungslücken in Notfallindikationen zu schließen,
  • die Akutversorgung im Landkreis qualitativ weiter zu stärken
  • bis hin zur Weiterentwicklung als Gesundheitsregion.

Vorstellung der „3 + 1-Strategie“

Erste Überlegungen für eine sogenannte „3 + 1-Strategie“ wurden am Freitag, 17. März 2023, mit Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher und Michael Zaske, Leiter der Gesundheitsabteilung im Ministerium, persönlich beraten, welche die Initiative von Landkreis und Klinikum ausdrücklich begrüßten.

„3-+ 1-Strategie“ als Ausgangspunkt für ein Zukunftskonzept

Das sind die Inhalte der „3 + 1-Strategie“:

  • Die Überlegungen für eine „3 + 1-Strategie“ beinhalten den Erhalt aller drei Klinikstandorte, einen Krankenhausneubau an zentraler Stelle sowie die Etablierung von Gesundheitszentren an den anderen Standorten.
  • Um Patientinnen und Patienten in medizinischen Notfällen, wie Schlaganfall oder Herzinfarkt, künftig schneller und effektiver versorgen zu können, orientiert sich der angedachte Krankenhaus-Neubau an einem Level-2-Krankenhaus, gemäß den Vorschlägen der Regierungskommission.
  • Zentrale Säule der „3 + 1-Strategie“ bilden die drei Klinikstandorte, durch die eine flächendeckende Versorgung erst möglich wird. Flächenmäßig ist der Landkreis Elbe-Elster größer als Berlin und zwischen jedem der drei Krankenhäuser liegen weit mehr als 30 Kilometer.
  • Die Klinikstandorte in Finsterwalde, Elsterwerda und Herzberg sollen sich zu regionalen Gesundheitszentren weiterentwickeln. Sie sollen dann vor Ort sowohl stationäre als auch ambulante medizinische Versorgung unter einem Dach bieten.
  • Aufgrund der unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten ist es angedacht, die Leistungsangebote an den drei Standorten für die jeweils konkreten Bedarfe zuzuschneiden und auch zu erweitern.
Elbe-Elster Klinikum in Herzberg
Elbe-Elster Klinikum in Herzberg. – © diepiktografen.de

Positives Signal für die „3 + 1-Strategie“ um mit allen Beteiligten weiter ins Gespräch zukommen

Die positive Reaktion des Gesundheits- und Sozialministeriums ist nach den Worten von Landrat Christian Jaschinski ein wichtiges Signal, um mit allen Beteiligten weiter ins Gespräch zu kommen. „Es freut uns sehr, dass wir darin bestärkt werden, neue Wege in der medizinischen Versorgung zu beschreiten. Krankenhausplanerische Überlegungen und Investitionen, wie sie das Zukunftskonzept mit seiner Idee der ‘3 + 1-Strategie‘ anstellt, fallen grundsätzlich in die Zuständigkeit des Landes,“ erläutert der Landrat weiter.

Ursula Nonnenmacher
Ursula Nonnemacher, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg. – © MSGIV Brandenburg

„Leitlinie für das Land Brandenburg ist die Sicherung einer bedarfsgerechten flächendeckenden Versorgung. Dafür müssen in Zukunft auch neue Wege an den Standorten in den Regionen gegangen werden. Die Initiative des Landkreis Elbe-Elster geht hier mutig voran, um die gesundheitliche regionale Versorgung der Bevölkerung dauerhaft zu sichern.“

Ursula Nonnemacher

Der Austausch im Ministerium, die Beratung mit Aufsichtsrat und Kreistag, markieren den Auftakt für einen breit angelegten Dialog: „Allen voran wird es im nächsten Schritt ausführliche Gespräche mit den Mitarbeitenden aller Standorte und dem Betriebsrat geben,“ betont Michael Neugebauer, Geschäftsführer des Elbe-Elster Klinikums. Ziel der Gespräche sei es, die Beschäftigten mit den Auswirkungen der Krankenhausreform für die Standorte vertraut zu machen und in die Überlegungen für das Zukunftskonzept einzubeziehen. Darüber hinaus sind Gespräche mit weiteren Beteiligten, z.B. aus

  • Politik,
  • Rettungsdienst oder
  • Kostenträger

geplant.

Elbe-Elster Klinikum in Elsterwerda
Elbe-Elster Klinikum in Elsterwerda. – © diepiktografen.de