Female Empowerment
Dieses Zitat von David-Ruben Thies, CEO der Waldkliniken Eisenberg, beschreibt den Spirit der diesjährigen Herbsttagung der Healthcare Frauen (HCF) am 17. Oktober in Berlin. Thies war zu Gast und sprach mit Vorständin Cornelia Wanke u.a. darüber, wie das ins Handeln Kommen im Gesundheitswesen gelingt.

Unter dem Motto „Act now! Next level work in healthcare!“ trafen sich vergangene Woche mehr als 100 Frauen der Gesundheitswirtschaft im Tagungswerk in Berlin. Ihr gemeinsames Ziel: Netzwerken, voneinander lernen und die Gesundheitsversorgung voranbringen. Dabei setzten die Veranstalterinnen nicht auf die klassischen Formate, sondern boten zum Einstieg ein neuartiges Format an: Come and Talk. Gemeinsam mit den HCF-Kooperationspartnern entstanden mehrere rund zwanzigminütige ungezwungene Talk-Runden zu aktuellen Fragestellungen rund um Vertrauen im Team, Mitarbeiterbindung, New Work oder der adäquate Umgang mit der Gen Z. In Diskussionsrunden mit rund 10 bis 15 Teilnehmerinnen kamen so Ergebnisse zustande, die nicht nur Inspiration boten, sondern bereits handfeste Lösungen auf drängende Fragestellungen der Führungsebene boten. „Jetzt geht es ums Ausprobieren“, lud Moderatorin Cornelia Wanke die Teilnehmerinnen ein, um nach dem Input auch ins Handeln zu kommen.
„Einfach mal aufstehen und tun“
Ohne Zweifel ein Rollenvorbild dafür ist David-Ruben Thies. Der Waldkliniken-Eisenberg-CEO ist mittlerweile wohl einer der bekanntesten Klinikgeschäftsführer Deutschlands und ein echter Macher. Mit dem Neubau seines Hauses hat er mit seinen Teams nicht nur ein absolutes Novum in der Gesundheitsarchitektur geschaffen, sondern darin auch ein neues Verständnis von Gesundheitsversorgung und den damit verbundenen Prozessen etabliert. Dabei ist vieles davon gar nicht so neu: „Wir haben nur kopiert“, erklärt Thies ganz offen. Allerdings nicht von Vorbildern hierzulande, sondern u.a. aus Dänemark, Schweden, Italien und anderen Ländern. „Viel Gutes haben wir auf Reisen entdeckt und einfach nachgemacht“, erklärte der Krankenhaus-CEO. Im Gemisch mit Thies unermüdlichen Antrieb, ein Modell der Gesundheitsversorgung anzubieten, das den Menschen – Patientinnen und Patienten ebenso wie Mitarbeitende in den Mittelpunkt stellt – ist so ein kommunales Sterne-Krankenhaus entstanden. Natürlich habe es bis es soweit war, immer wieder Momente gegeben, die von Fehlern, Fehlentscheidungen und Hindernissen geprägt waren. Aber: „Ein Hinwerfen-Gefühl kenne ich nicht“, sagte Thies auf dem Podium der HCF-Tagung. Was er der Runde mitgab: „Machen Sie das, was Frauen eh schon besser können als Männer: Nicht so viel drum rum reden, einfach mal aufstehen und tun.“
Das Gespräch zwischen David-Ruben Thies und Cornelia Wanke ist im HCF-Podcast verfügbar.

New Work im Gesundheitswesen
Wie dieses „Einfach mal machen“ bei der Gestaltung neuer Arbeitswelten im Gesundheitswesen gelingen kann, zeigte Jutta Kristen, HCF-Vorständin, in ihrem interaktiven Vortrag über neue Wege der Zusammenarbeit auf. Zu Beginn stand die Frage an alle Teilnehmerinnen: Welche spontanen Assoziationen entstehen mit dem Begriff New Level Work? Die Antworten: Vertrauen, Flexibilität, Digitalisierung, (Eigen-)Verantwortung, Wertschätzung – verbunden mit einem Bewusstsein darüber, was man als Person wirklich möchte. Dabei steht der Mensch im Mittelpunkt. Oftmals sind Führungskräfte aber nicht ausgebildet dafür, den neuen Anforderungen mit entsprechendem Führungsverhalten zu begegnen. Hier setzt das „Human Centered Leadership by HCF“ an. Die Vision dahinter: Eine bessere Führungskultur im Gesundheitswesen zu schaffen, in der Führung entschieden vorangeht. Alle Infos dazu gibt es auf der Website des Vereins.
Workshops, die ins Handeln bringen
Momente der Selbstreflexion erlebten die Teilnehmerinnen in den vier Workshops am Nachmittag der Tagung:
- Next Level Work – Digitalisierung und neue Arbeitsweisen im Gesundheitswesen
- Joint Leadership? Wie es ein Win-win für alle wird
- „Serious Play“ – Gemeinsam entwickeln – besser begreifen: Interaktives Kennenlernen der Lego Serious Play Methode und seiner Grundlagen
- Eine Einführung ins rollenbasierte Arbeiten der Neuen Narrative
Die Essenz der anschließenden Podiumsdiskussion mit den Workshop-Leiterinnen: Der erste Schritt zu New Work ist die persönliche Auseinandersetzung mit der Frage „Was soll Old Work sein?“.
Mentoring-Programm der Healthcare Frauen geht in die nächste Runde
Die HCF-Herbsttagung war auch Anlass zum Abschied des laufenden Mentoring-Jahrgangs und der Begrüßung des neuen. „Unser Mentoring-Programm hat echte Magie“, erklärte Wanke, „ es sorgt dafür, dass aus talentierten Frauen richtige Macherinnen werden“.