Buchtipp eHealth Monitor 2021

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Digitalisierung

Wie schaut es eigentlich auf Deutschlands Weg in die digitale Gesundheitsversorgung aus? Der „eHealth Monitor 2021“ zeigt, wie groß die Nachfrage nach digitalen Alternativen ist und was Deutschland noch optimieren muss.

Der „eHealth Monitor 2021“ gibt Einblicke in den aktuellen Stand der digitalen Gesundheitsversorgung. – © Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft

Waren es 2019 noch 3.000 digitale ambulante Sprechstunden, wurden 2020 mit 2,67 Millionen 900 Mal so viele geführt. Das geht als eines der zentralen Ergebnisse aus dem „eHealth Monitor 2021″ hervor. Trotz des hohen Bedarfs nach digitalen Angeboten und Möglichkeiten geht es nur verhalten voran. So wird die elektronische Patientenakte (ePA) von lediglich 0,4 Prozent der in Deutschland Versicherten aktuell genutzt. Und auch 95 Prozent der Kommunikation zwischen Krankenhäusern und ambulanten Stationen laufen noch in Papierform ab.

Vorreiterrolle bei den DiGA

Ende 2020 haben rund 40 Prozent der Versicherten noch nichts von der ePA gehört. Dabei seien laut mehreren Umfragen mehr als jede zweite Person (55 Prozent) digitalen Gesundheitsangeboten gegenüber aufgeschlossen. Dennoch hat Deutschland in den vergangenen Jahren besonders bei einem Thema deutliche Fortschritte gemacht. Laut „eHealth Monitor nimmt Deutschland bei den Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) und deren Erstattungsfähigkeit im internationalen Vergleich eine Vorreiterrolle ein.

Mehr Zusammenspiel im Gesundheitswesen

Für einen besseren digitalen Austausch im Gesundheitswesen braucht es auch eine bessere Infrastruktur. Mit der Telematikinfrastruktur 2.0 sollen Grundbedingungen für Themen wie Nutzerzentrierung und Interoperabilität geschaffen werden. Hier steht für das Jahr 2022 v.a. der Meilenstein E-Rezept im Fokus, um in den kommenden Jahren eine internationale Anwendung durchzusetzen und einen internationalen Standard der Digitalisierung im Gesundheitswesen zu erzielen. Unterstützt wird dieses Vorhaben von der Gematik GmbH, der nationalen Agentur für Digitale Medizin.

Das Herausgeber-Team

Laura Richter studierte Volkswirtschaft in London und arbeitet mit Digital-Health-Unternehmen zusammen sowie für ein globales Pharmaunternehmen.

Dr. Tobias Silberzahn ist Biochemiker und Immunologe. Zudem leitet er das „Health Tech Network“ von McKinsey, einem Netzwerk mit mehr als 1.000 Digital-Health-Firmen. Innerhalb des Netzwerkes liegen seine Schwerpunkte bei den Themen Schlaf, Ernährung, Fitness und Stressmanagement.

eHealth Monitor 2021

Richter L., Silberzahn T. (Hrsg.) (2021) eHealth Monitor 2021. Deutschlands Weg in die digitale Gesundheitsversorgung – Status quo und Perspektiven. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.