E-Learning

Unter dem Begriff Electronic-Learning werden alle Formen digitaler Unterstützung der individuellen Wissensgewinnung und von Kommunikation zur Gestaltung von Lernszenarien zusammengefasst. Bildungsmaßnahmen im Gesundheitswesen werden durch E-Learning institutions- und plattformunabhängig ermöglicht.

Die Organisationsformen von E-Learning. – © Prof. Dr. Jan P. Ehlers

1. Synonyme:

Technology Enhanced Learning, Distance Education, digitales Lernen, Computer-Based Learning (CBT), Computer-Assisted Learning (CAL), Online-Lernen, Virtuelle Lehre, Rapid Learning

2. Kurzhistorie:

Nachdem es schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts Versuche mit sogenannten Lernmaschinen gab, fanden in den 80er Jahren die ersten Lern-CDs Einzug in das Gesundheitswesen. Vor allem für das Medizinstudium entstanden verschiedenste Lernprogramme zunächst noch auf CD. E-Learning (s. Abb.) erstreckte sich dann aber schnell von einer digitalen Unterstützung der Präsenzlehre (z.B. Powerpoint-Präsentationen oder Audience-Response Systeme) über Blended Learning (Kombination von Präsenzphasen und Onlinelernen) bis hin zu rein virtueller Lehre (z.B. in Massive Open Online Courses, MOOCs).

3. Ziel:

E-Learning im Gesundheitswesen soll die Vorteile eines orts- und zeitunabhängigen, individualisierten Lernens allen Lernenden verfügbar machen: eigene Geschwindigkeit mit Wiederholungsmöglichkeiten, Vernetzung, Interaktivität, flexible Lernwege, Einsatz verschiedener Medien (z.B. Text, Bild, Ton, Video), Durchführung von Lernerfolgskontrollen, Lernen parallel zur Arbeit sowie eine leichte Aktualisierung der Lernmodule. Dabei gibt es sehr aufwändige („high fidelity“) Lernformen, wie z.B. komplette Online-Studiengänge, und sehr einfache und schnelle Lernmöglichkeiten („low fidelity“), wie z.B. You-Tube-Videos.

4. Wesentliche Merkmale:

E-Learning ermöglicht ein selbstgesteuertes Lernen und Weiterqualifizieren, das mittlerweile von den verschiedenen Berufsverbänden und Kammern als Fort- und Weiterbildung anerkannt wird. Auch grundständige Ausbildungen (z.B. Studiengänge) können anerkannt online durchgeführt werde. Hierdurch wird informelles und formales (zertifiziertes) lebenslanges Lernen in größtmöglicher Unabhängigkeit und Individualisierbarkeit ermöglicht.

5. Wesentliche Einsatzgebiete:

E-Learning kann im Idealfall überall, also z.B. auch im direkten Arbeits- oder Versorgungseinsatz, genutzt werden und ermöglicht damit Zugang zu aktuellen Informationen. Dies erfordert allerdings auch eine ausreichende Informations- und Medienkompetenz der Nutzenden, damit sie den Evidenzgrad der Informationen und Lernangebote einschätzen können.

6. Unterscheidung von ähnlichen Begriffen:

Mobile Learning, Social Networks, E-Assessment

Vizepräsident der Universität Witten/Herdecke – © Frau Bille Ehlers

Autor:

Prof. Dr. Jan P. Ehlers, M.A.
Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen
Department Humanmedizin – Fakultät für Gesundheit
Vizepräsident der Universität Witten/Herdecke

jan.ehlers@uni-wh.de  

Ehlers J. P. (2020) Definition E-Learning. In: Matusiewicz D. Kusch C. (Hrsg.) Digital Health Lexikon, Health&Care Management, URL: hcm-magazin.de, Holzmann Medien, 2020.