Digitalisierung
Einem Drittel der Deutschen ist einer Umfrage zufolge nicht klar, dass gesetzlich Krankenversicherte seit 2021 eine elektronische Patientenakte (ePA) ihrer Krankenkasse erhalten können. 32 Prozent gaben in einer am Freitag in Köln veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov an, dass sie sich der ePA nicht bewusst seien.

Auf Basis der „YouGov Frage des Tages“ wurden 2.866 Personen in Deutschland ab 18 Jahren am 9. März 2023 befragt. Die Ergebnisse der Frage: „Sind Sie sich bewusst, dass seit Anfang 2021 gesetzlich Krankenversicherte eine elektronische Patientenakte (ePA) ihrer Krankenkasse erhalten können, in der Dokumente, wie Arztbriefe, Laborwerte und Befunde digital abgespeichert werden?“ wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Das Ergebnis ist klar: Ein Drittel der Menschen in Deutschland kennt die ePA gar nicht. 60 Prozent kennen die Möglichkeit aber; acht Prozent machten keine Angaben.
Kommt jetzt Bewegung in die ePA?
Die elektronischen Patientenakten waren 2021 als freiwilliges Angebot gestartet. Dabei geht es um einen persönlichen Datenspeicher etwa für Befunde, Röntgenbilder und Listen eingenommener Medikamente. Diese E-Akte soll Patienten und Patientinnen im Prinzip ein Leben lang und bei allen Ärztinnen und Ärzten begleiten. Das soll die Versorgung verbessern, da etwa oft Untersuchungen unnötigerweise wiederholt werden, wenn vorherige Untersuchungsergebnisse nicht bekannt sind.
Bundesminister Karl Lauterbach (SPD) will nun mehr Tempo erreichen. Bisher haben noch nicht einmal ein Prozent der 74 Millionen gesetzlich Versicherten eine ePA. Erklärtes Ziel der Ampel-Koalition ist nun, bis 2025 auf 80 Prozent zu kommen. Dazu hatten SPD, Grüne und FDP im Koalitionsvertrag vereinbart, auf das Prinzip „Opt-out“ zu schwenken. Das heißt: Konkret sollen bis Ende 2024 alle automatisch eine E-Akte bekommen, ohne den bisher nötigen Antrag – wer keine will, müsste dann widersprechen.