DPR fordert „Nationalen Aktionsplan für Pflegekräfte“

Anlässlich der Eröffnung des 11. Gesundheitspflege-Kongresses in Hamburg (15. und 16.11.2013) fordert der Präsident des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), Andreas Westerfellhaus, einen nationalen Aktionsplan für Pflegekräfte.

Andreas Westerfellhaus. – © DPR

Ziel sei es, schnell zu überfälligen Verbesserungen für Pflegefachkräfte zu kommen. „Wir brauchen Reformen, um den Fachkräftemangel anzugehen und die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern; und wir brauchen sie jetzt. Deshalb muss Pflege jetzt Chefsache werden – zwischen der neuen Bundesregierung und dem DPR als führende Interessenvertretung der Pflegenden“, forderte Westerfellhaus in einer kämpferischen Rede. Er verwies dabei auf den massiven Stellenabbau in der Pflege, den es in den letzten Jahren wegen des Kostendrucks gegeben habe. So seien allein in den deutschen Krankenhäusern mehr als 50.000 Stellen verloren gegangen. Dies habe zu einer so hohen Belastung der Pflegekräfte geführt, dass viele in eine Teilzeittätigkeit geflüchtet oder den Beruf ganz aufgeben hätten. „Diesen Trend gilt es zu stoppen. Das ist wichtiger, als ausländische Pflegekräfte anzuwerben. Denn auch die wird man dauerhaft nicht halten können, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen,“ so Westerfellhaus.

Darüber hinaus fordert Westerfellhaus eine Ausbildungsreform. Die Pflege sei heute komplexer. Daher müssten Prozesse kritisch hinterfragt sowie Expertenstandards angewandt und überprüft werden. „Daher ist es wichtig, dass diejenigen, die das gerne wollen, eine akademische Grundqualifikation erwerben können. Ein Berufsgesetz Pflege sollte hier nicht nur die Basisausbildung regeln, sondern auch bundeseinheitlich die weitere Spezialisierung. Es solle auch festlegen, mit welcher Qualifikation eine Pflegekraft welche Aufgaben übernehmen könne – in Abgrenzung zu anderen Berufsgruppen, aber auch innerhalb der eigenen Profession,“ sagte Westerfellhaus.

Westerfellhaus erinnterte auch daran, dass alle Parteien während des Wahlkampfes ihren Reformwillen bekundet haben. Er forderte ein Ende bloßer Absichtserklärungen und konkrete Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen.

Weitere Informationen: info@deutscher-pflegerat.de