Asklepios Kliniken Digitales „Beruhigungsmittel“ bei Eingriffen

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Eine Videobrille lenkt Patienten der Asklepios Kliniken künftig von Schmerzen und Ängsten ab. Reisedokus, Konzerte oder Entspannungsvideos beruhigen den Herzschlag, senken die Schmerzempfindung und sparen so Kosten für Medikamente. Erste Erfahrungsberichte sind vielversprechend.

Videobrille Asklepios
Patientin mit Videobrille von HappyMed. – © obs / Asklepios Kliniken / HappyMed

Bei Eingriffen in Lokalanästhesie oder längeren therapeutischen Interventionen haben Patienten keine Schmerzen, können aber unter Stress stehen, weil sie die Operation wahrnehmen und Angst spüren. Das kann die medizinischen Risiken beeinflussen und einen höheren Bedarf an Medikamenten verursachen. Um diese innere Anspannung zu lösen, hat die HappyMed GmbH eine spezielle Videobrille entwickelt. Patienten können wählen, ob sie sich von einer Reisedokumentation, einem Konzert oder mittels Meditations- und Entspannungsvideos ablenken lassen möchten. Auch für Kinder gibt es spezielle Filme.

Asklepios Kliniken setzen Videobrille bundesweit ein

Jetzt haben die Asklepios Kliniken mit HappyMed einen Rahmenvertrag abgeschlossen , um diese Form der „digitalen Beruhigung“ bundesweit anzubieten. Asklepios plant das Angebot der Videobrillen schrittweise in allen Kliniken einzuführen. Neben Operationen in Regionalanästhesie bieten sich als weitere Einsatzfelder zum Beispiel Chemotherapien oder Herzkatheteruntersuchungen an.

Weniger Beruhigungsmittel durch Videobrille

„Wir waren über die unmittelbaren positiven Effekte erstaunt, ebenso über die Akzeptanz in den Kliniken, von Mitarbeitern und Patienten“, sagt Prof. Dr. Christoph U. Herborn , Medizinischer Vorstand der Asklepios Kliniken (CMO). Die Patienten atmenmit Brille langsamer, ihr Herz schlägt ruhiger, die individuelle Schmerzempfindung nimmt ab und es werden so weniger medikamentöse Beruhigungsmittel benötigt. Insgesamt nimmt die Akzeptanzquote von schonenderen Regionalanästhesien anstelle einer Vollnarkose zu. Auch Arzt- und Krankenhausphobien lassen sich so positiv beeinflussen. Letztendlich führt der Einsatz der Videobrille zu einer höheren Patientenzufriedenheit, wie der Hersteller festgestellt hat.