Infektionsprävention Die Toilette im Fokus

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Hygiene und Reinigung

Die richtige Wahl der WC-Keramik hat für Infektionsprävention in Krankenhäusern eine große Bedeutung. Nicht nur wenn es um die Corona-Prävention geht, auch multiresistenen Erregern gilt es auf dem stillen Örtchen vorzubeugen. Randlose, smart spülende WCs machen Keimreservoiren den Garaus.

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    © Toto
    WC-Modell ohne Spülrand mit kreisender Toilettenspülung.
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    © Toto
    Die Toilette im Krankenhaus kann ein Übertragungsrisiko für Keime darstellen.

Nicht nur Covid-19, auch multiresistente Erreger beschäftigen Kliniken intensiv. In den Fokus rückt dabei auch die Ausstattung der Toiletten für Patienten, Personal und Besucher. Insbesondere die Sanitärkeramik entpuppt sich als Keimreservoir. Grund genug für die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention vom RKI (KRINKO), der Gestaltung der WCs im Sinne der Prävention eine hohe Dringlichkeit zuzuweisen.

Hygiene ist nicht erst seit dem Auftreten des pandemischen Virus Covid-19 ein extrem relevantes Thema in Krankenhäusern. Schon seit Jahren beobachten Mediziner und Hygiene-Spezialisten besonders in Kliniken und anderen Pflegeeinrichtungen ein vermehrtes Auftreten von multiresistenen Erregern (MRE), gegen die bewährte Antibiotika-Therapien kaum Wirkung entfalten. Weil sich das nosokomiale Infektionsrisiko nicht auf einen spezifischen Übertragungsbereich eingrenzen lässt, nimmt die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) des Robert Koch-Institutes auch abwasserführende Systeme – Toiletten inklusive – in den Fokus.

KRINKO empfiehlt Randlosigkeit

Im März 2020 veröffentlichte die Kommision neue Empfehlungen bezüglich der Hygiene in medizinischen Einrichtungen und betrachtet dabei den Spülrand von WCs sehr kritisch. Denn die Spülränder, v.a. deren Unterseiten, bieten laut Untersuchungen für MRE geradezu ideale Bedingungen und entwickeln sich zu einer Art Keimreservoir. Außerdem entstehen bei der Betätigung der Wasserspülung durch Turbulenzen Spritzer sowie Aerosole, die die direkte Umgebung kontaminieren können. Besonders kritisch sind dabei die Aerosole, die entweder Keime aus dem Spülbeckenrand, aus der menschlichen Defäkation im Raum verteilen.

Die KRINKO weist darauf hin, dass die Gestaltung der WCs im Sinne der Prävention enorme Bedeutung hat und nimmt Betreiber in die Verantwortung, mit der entsprechenden sanitären Ausstattung nosokomiale Infektion zu verhindern. Diese müssen dafür Sorge tragen, dass über Toiletten keine nosokomialen Infektionen stattfinden.

Ein konkreter Lösungsvorschlag der Hygienekommission besteht darin, konventionelle WCs durch spülrandlose Modelle zu ersetzten. So habe der komplette Austausch in einem bestimmten MRE-Fall „zu einem raschen und nachhaltigen Absinken der Inzidenzdichte“ geführt. Versuche, die Problematik durch verschärfte klassische Hygienemaßnahmen in den Griff zu bekommen, scheiterten zuvor.

Randlose WCs im Test: Kein Schmutz, keine Keime

Die Problematik des Spülrandes ist nicht neu: der Berliner Hygienespezialist Prof. Dr. Klaus-Dieter Zastrow hat bereits 2014 darauf hingewiesen und dies nun mit einem Test konkretisiert. Er untersuchte im Juli 2020 WC-Modelle – ein konventionelles mit Spülrand und solche ohne Spülrand. Letztere stammen aus dem Toto-Portfolio, arbeiten mit einer kreisenden Spülung und nutzen eine ganz besonders glatte sowie glasharte Glasur.

Die Modelle mit ihrer kreisenden Spültechnik, bei Toto Tornado Flush genannt, waren keimfrei. Auch Tröpfchen aus Aerosolen kamen in der Umgebung des WCs nicht vor. Alles in allem fiel das Ergebnis für den Hygieneexperten eindeutig aus: „Die Weiterverbreitung von gram-negativen Erregern, den Darmkeimen, ist bei der Nutzung eines spülrandlosen WC mit der Technologie nahezu ausgeschlossen“. Ein wesentlicher Faktor dabei sei die „kreisende Spülung“. Das aus zwei Düsen in das Becken eingeleitete Spülwasser beschreibt eine konzentrierte, kreisförmige und schnelle Bewegung und überspült dabei jede Fläche mehrfach. Der unidirektionale Wasserlauf erzeugt dabei auch keine Turbulenzen – bei herkömmlichen Spülungen eine Ursache für die Entstehung von Aerosolen.

Sicher und wirtschaftlich

Die WC-Keramiken haben haben noch weitere Vorteile im professionellen Einsatzgebiet:

  • Klinikbetreiber sind auf der sicheren Seite, weil die KRINKO-Empfehlungen beachtet werden.
  • Die Sicherheit für Patienten und das Pflegepersonal steigt.
  • Die laufenden Kosten sinken, weil die genannten WCs einfacher und schneller zu reinigen sind und weniger Desinfektionsmittel benötigt wird, um die hygienischen Anforderungen zu erfüllen.

Was für Keime gilt, gilt laut Prof. Zastrow, auch für Vieren – einschließlich Covid-19: „Alle Viren, die im Stuhl vorkommen, werden genauso entfernt.“ Und die für die Verbreitung von Covid-19 verantwortlichen Aerosole entstehen erst gar nicht.

„In der unmittelbaren Umgebung des TOTO-WC ließen sich weder Tröpfchen von Sprüh-Aerosolnebel noch die ausgebrachten Testkeime nachweisen. Die Weiterverbreitung von gram-negativen Erregern (Darmkeime) ist bei der Nutzung eines spülrandlosen WC mit der TOTO-Technologie nahezu ausgeschlossen. Unter Berücksichtigung der besonderen Problematik von MRGN erfüllt die Technologie des Wand-WC der Firma TOTO die Anforderung der Krankenhaushygiene und Infektionsprävention in vollen Umfang und ist dem herkömmlichen randlosen Marken-WC mit nicht kreisender Spülung überlegen“, Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Zastrow, Arzt für Hygiene und Umweltmedizin.

Die ausführlichen Erläuterungen von Prof. Zastrow finden Sie in diesem Video.