PwC-Studie 2022 Die Klimakrise entwickelt sich zum Gesundheitsrisiko

Zugehörige Themenseiten:
Nachhaltigkeit

Die Deutschen unterschätzen die Verantwortung des Gesundheitssektors für den Klimawandel. Zu diesem Ergebnis kommt das Healthcare-Barometer 2022 zum Schwerpunkt Klimawandel der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.

Die Klimakrise entwickelt sich zum Gesundheitsrisiko. Doch das ist laut PwC-Studie nur wenigen Deutschen bekannt. – © ink drop (stock.adobe.com)

Der Klimawandel zählt zu den größten Gefahren für die menschliche Gesundheit im 21. Jahrhundert. Ausgerechnet die Gesundheitsbranche selbst trägt einen wesentlichen Teil zur Klimakrise bei, doch das ist laut der PwC-Studie nur wenigen Deutschen bekannt:

  • 13 Prozent der Bürgerinnen und Bürger wissen, dass der Gesundheitssektor mehr CO2-Emissionen ausstößt als die Schifffahrt oder der Flugverkehr.
  • 55 Prozent rechnen mit mehr Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch klimabedingte Hitzewellen.
  • Für jeden Zweiten hat das Senken des Energieverbrauchs bei der Klimawende im Gesundheitswesen höchste Priorität.
  • Jüngere Menschen sind besser zum Thema Nachhaltigkeit informiert.

Das sind zentrale Ergebnisse des „Healthcare-Barometers 2022“ zum Schwerpunkt Klimawandel, einer repräsentativen Befragung von PwC unter 1.000 Bürgerinnen und Bürgern. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft veröffentlicht die Studie bereits zum achten Mal in Folge.

„Der Gesundheitssektor trägt mit 4,4 Prozent der CO2-Emissionen weltweit eine große Mitverantwortung für die drohende Klimakrise, etwa durch seinen hohen Energieverbrauch oder globale Lieferketten. In Deutschland liegt dieser Wert sogar bei 5,2 Prozent, wie die Nichtregierungsorganisation „Health Care Without Harm“ ermittelt hat. Es ist dringend notwendig, dass der Öffentlichkeit diese Faktoren bewusst werden. Denn nur so entsteht der gesellschaftliche Druck, unter dem die Branche sich ihrer Verantwortung stellt und für mehr Nachhaltigkeit einsetzt.“

Michael Burkhart
Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft bei PwC Deutschland. – © PwC

87 Prozent fürchten die gesundheitlichen Folgen der Klimakrise

Dass der Klimawandel die menschliche Gesundheit enorm belastet – sowohl in physischer als auch in psychischer Hinsicht, ist den Bürgerinnen und Bürgern durchaus bewusst. So gehen nur 13 Prozent davon aus, dass die Klimakrise keine gesundheitlichen Auswirkungen hat. Die Deutschen fürchten v.a. mehr Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ausgelöst durch Hitzewellen, wie 55 Prozent der Befragten bestätigen. Ebenso sorgen sie sich um das häufigere Auftreten von Asthma und anderen Atemwegserkrankungen durch die zunehmende Luftverschmutzung (46 Prozent) und von Allergien wie Heuschnupfen durch den veränderten Pollenflug (44 Prozent).

Jeder zweite Deutsche fordert Senkung des Energieverbrauchs

Welchen Weg sehen die Deutschen aus der weltweiten Klimakrise? Wo soll die Gesundheitswirtschaft sich in puncto Nachhaltigkeit engagieren? Priorität hat aus Sicht der Befragten das Senken des Energieverbrauchs, wie 50 Prozent fordern. An zweiter Stelle stehen eine energieeffiziente Renovierung oder Gestaltung von Gebäuden (48 Prozent), gefolgt von der Förderung erneuerbarer Energien im Gesundheitswesen (43 Prozent).

Jüngere haben den realistischeren Blick auf die Klimakrise

Über die Folgen des Klimawandels sind jüngere Menschen besser informiert als ältere Zielgruppen. So schätzen 49 Prozent der 18- bis 34-Jährigen, aber nur 32 Prozent der über 55-Jährigen den Anteil von medizinischem CO2 an den Gesamtemissionen (z.B. durch den Energieverbrauch, durch Transporte oder Narkosegase) realistisch ein. Insgesamt ist die Unsicherheit zum Thema in Deutschland groß: Altersübergreifend geben 36 Prozent der Befragten an, dass sie den Anteil nicht abschätzen können.“

PwC-Studie 2022: Die Klimakrise entwickelt sich zum Gesundheitsrisiko. – © Screenshot HCM/ www.pwc.de/de/gesundheitswesen-und-pharma/healthcare-barometer-2022-zum-schwerpunkt-klimawandel.html

Die gesamte Studie finden Interessierte mit einem Klick hierauf.

Mehr Informationen zu „Health Care Without Harm“ finden Interessierte unter: https://noharm-global.org/documents/health-care-climate-footprint-report.