Patientensicherheit
Unter dem Motto „Mehr Sicherheit. Für und mit Patientinnen und Patienten“ fand am 17. September 2023 der Welttag der Patientensicherheit statt. Eine Vielzahl an Kliniken unterstützte das Projekt des „Aktionsbündnis Patientensicherheit“ mit verschiedenen Aktionen – so auch das Universitätsklinikum Münster (UKM).

Nicht die Friedenskonferenz, nicht der Parking Day und auch nicht das lokal bekannte Entenrennen sind Grund für die Beleuchtung am Ostturm des UKM, die am vergangenen Wochenende in den Abendstunden zu sehen war. Das leuchtende, helle Orange sollte auf den „Welttag der Patientensicherheit“ hinweisen, der jedes Jahr am 17. September stattfindet. „Die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten hat für uns am UKM höchste Priorität. Basis hierfür ist eine gelebte Sicherheitskultur, in der alle Mitarbeitenden mitdenken und gemeinsam im Team Prozesse und Arbeitsmittel untereinander abstimmen, sodass Risiken minimiert werden können“, sagt Prof. Alex Friedrich, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM. „Dafür möchten wir ein Zeichen setzen!“
Welttag der Patientensicherheit: Infostände, Mitarbeitertraining und Gebäude in orange
Der Fokus des diesjährigen Aktionstages stand unter dem Motto „Die Stimme der Patientinnen und Patienten stärken“. Das UKM hatte mit eigenen Aktivitäten an dem wiederkehrenden Aktionstag teilgenommen. Schon unter der Woche gab es im Zentralklinikum einen Infostand, an dem Interessierte erfuhren, wie sie sich selbst als Patientinnen und Patienten besser in den Gesundheitsprozess einbringen. Auch das Klinikpersonal wurde mit der mobilen Stationsapotheke des UKM, dem sogenannten „Room of Safety“, für potentielle Fehlerquellen sensibilisiert.
Auch viele andere Kliniken beteiligten sich am Welttag für Patientensicherheit. Überall in Deutschland gab es Informationsstände sowie -abende, Mitarbeitertrainings und orange illuminierte Gebäude, Webseiten oder Social-Media-Kanäle. Manche Aktionen laufen noch diese Woche. Eine Übersicht über die unterschiedlichen Veranstaltungen gibt es hier.
Patientinnen und Patienten mit einbinden
„Für Ärztinnen und Ärzte hat die Sicherheit ihrer Patientinnen und Patienten oberste Priorität. Deshalb setzt sich die Ärzteschaft in vielfältiger Weise für mehr Qualität und Patientenschutz ein. Zu mehr Sicherheit trägt auch bei, Patientinnen und Patienten aktiv in die Behandlung einzubinden. Denn Grundlage einer umfassenden Therapie ist neben objektiven Befunden immer auch das Wissen um das subjektive Empfinden des Patienten. Daher hilft eine offene, vertrauensvolle Kommunikation dabei, bestmögliche Behandlungsergebnisse zu erzielen und Komplikationen zu vermeiden“, erklärt Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt.
Das Ziel des Welttags der Patientensicherheit 2023 war es deshalb, einerseits die Organisationen des Gesundheitswesens und das medizinische und pflegerische Personal dafür zu sensibilisieren, wie sie die Stimme der Patientinnen und Patienten noch stärker einbinden und hören können und andererseits Patientinnen und Patienten selbst mit ihrer Stimme zu stärken und ihnen die Bedeutung ihrer Rolle in der Gesundheitsversorgung vor Augen zu führen.
Protesttag „Alarmstufe Rot“
Die Berliner Krankenhausgesellschaft nahm den Welttag zum Anlass, um einen Blick in die nahe Zukunft zu werfen und auf den Protesttag „Alarmstufe Rot: Stoppt das Krankenhaussterben“ am 20. September hinzuweisen. „Perspektivisch sehen wir, genauso wie die Krankenhausgesellschaften bundesweit, in Berlin eine Verschlechterung der Versorgungslage durch mangelnde wirtschaftliche Absicherung der Kliniken. Bundesweit machen die Krankenhäuser aktuell Monat für Monat 500 Millionen Euro Defizit, um Patientenbehandlung trotz gestiegener Kosten aufrecht erhalten zu können. Deswegen machen wir mit unserer Kundgebung am 20. September um 11.00 Uhr vor dem Brandenburger Tor auf einen befürchteten kalten Strukturwandel aufmerksam und setzen uns damit für eine nachhaltige, sichere Versorgung von Patientinnen und Patienten ein.“
Neben der zentralen Kundgebung in Berlin finden weitere Kundgebungen zur gleichen Zeit in Stuttgart, Saarbrücken, Frankfurt am Main, Mainz, Düsseldorf und Hannover statt. Weitere Informationen zum Protesttag gibt es hier.