Hygiene und Reinigung
Die Reinigungsroboter von Sodexo töten Viren und Bakterien durch ultraviolettes Licht. In Deutschland werden die autonomen Roboter bereits seit September getestet und unterstützen seit 1. Dezember das Reinigungspersonal einer großen Uniklinik.

In Europas Kliniken sollen Roboter im Kampf gegen Covid-19 mit ultraviolettem Licht (UV-C-Licht) beim Desinfizieren von Patientenzimmern helfen. Das hat EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mitgeteilt. Demnach will die EU 200 UVC-Roboter anschaffen und europaweit in Kliniken verteilen.
Gebäudedienstleister Sodexo hat die Technologie bereits seit mehreren Jahren in den USA und Großbritannien im Einsatz. Im September wurde der Roboter mit UV-Licht von Sodexo erstmals auch in Deutschland getestet. Seit dem 1. Dezember kommt der Desinfektionsroboter nun an einem Universitätsklinikum zum Einsatz.
„Die Ankündigung der EU, Robotik zur Desinfektion von Patientenzimmern zu fördern, bestätigt, dass wir bei der Anschaffung des UV-C-Roboters die richtige Entscheidung getroffen haben. Die Roboter brauchen nur rund 15 Minuten, um ein Patientenzimmer mit Hilfe von ultraviolettem Licht zu desinfizieren. Das ist ein großer Vorteil, gerade in einer Zeit, in der Kliniken voll ausgelastet sind und es auf hohe Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Schnelligkeit bei der Gebäudereinigung ankommt“, sagt Tobias Henninger, Technischer Direktor Gesundheit und Senioren bei Sodexo.
Ultraviolettes Licht macht Coronaviren unschädlich
Ultraviolettes Licht zum Abtöten von Viren, Bakterien und Pilzen ist schon heute das Mittel der Wahl in der Lebensmittelindustrie. Obwohl es die Technologie bereits seit Jahrzehnten gibt, konnte sie sich außerhalb industrieller Anwendungen bislang nicht durchsetzen. Durch autonome Roboter hält die Lösung nun aber auch Einzug in der hygienischen Gebäudereinigung.
Sodexo setzt dabei auf Teamwork zwischen dem Roboter und einem Reinigungsexperten. Gemeinsam bringen sie die UVC-Technologie bei Grund- und Sonderreinigungen zum Einsatz – insbesondere im Gesundheitssektor. Die Stärke dieser erprobten Technik wird in Eingriffsräumen und Isolierstationen besonders deutlich. Der Roboter fährt als Vorkommando in den menschenleeren Raum. Keime, Bakterien und Pilze (Biomaterial) werden an Boden, Wänden, Decke und in der Luft in wenigen Minuten abgetötet.
Infektionsrisiko für Reinigungspersonal sinkt
„Das Reinigungspersonal überwacht und lenkt den Roboter aus sicherer Distanz per Kamera. Der Schutzfaktor für Patienten und Krankenhauspersonal steigt gegenüber der rein manuellen Desinfektion deutlich und die erfolgreiche Bekämpfung von Viren, Bakterien und Pilzen wird im Verfahren dokumentiert. Das Infektionsrisiko für die Reinigungscrew ist geringer als bei herkömmlichen Desinfektionsmethoden“, sagt Henninger.