Corona-Pandemie und Hygiene
Hochwertige FFP-Atemmasken dienen medizinischem Personal und Menschen, die mit infektiösen Patienten in Berührung kommen. Sie können in der Coronakrise ein wichtiger Teil an Schutzausrüstung sein, der die weitere Ausbreitung der Pandemie verhindern kann.

Zwar produzieren inzwischen immer mehr deutsche Firmen entsprechende Schutzmasken, teilweise handelt es sich dabei aber auch nur einfache Stoffmasken, die nicht nach dem notwendigen Sicherheitsstandard zertifiziert sind. Es handelt sich hier um einen einfachen Mund-Nasenschutz, der nicht vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen kann. Er verhindert maximal die eigene Ausbreitung von Tröpfchen und Partikeln beim Husten oder Niesen.
Es fehlen noch immer die dringend benötigen FFP-Masken
Zusammen mit FFP3-Masken gehören FFP2-Atemschutzmasken zu den Modellen, die den besten Schutz vor dem Virus versprechen. Die Träger schützen aber nicht nur sich selbst vor eine Ansteckung, sondern auch die Mitbürger. Die sogenannten FFP-Masken (Filtering Face Pieces), die so dringend benötigt werden, sind immer noch schwer lieferbar. Sie werden nach bestimmten Qualitätsstandards hergestellt und bieten einen guten Schutz gegen eine Ansteckungsgefahr. Hier gilt es, sichere Lösungen zu finden, um die Versorgung des medizinischen Personals zu gewährleisten.
Bisher hat die Bundesregierung die FFP-Masken im Ausland, meist in China, eingekauft. Dieses gestaltet sich jedoch aufgrund der derzeit angespannten Weltlage immer noch schwierig. Firmen wie die US-Firma 3M, die irische Firma Medtronic und die Lübecker Firma Draeger haben alle samt auch Standorte in Deutschland und sind nach eigenen Angaben mit der Produktion voll ausgelastet.
Die Wiederaufbereitung von Atemschutzmasken
Auf Vorschlag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Bundesministeriums für Gesundheit ist dem Krisenstab der Bundesregierung daher ein neuartiges Wiederverwendungsverfahren von Atemschutzmasken vorgestellt worden. Es besteht die Möglichkeit, eine begrenzte Wiederaufbereitung (maximal dreimal) von FFP2 und FFP3 durchzuführen. Dazu sind spezielle Sicherheitsstandards einzuhalten: Das neue Verfahren erfolgt durch das ordnungsgemäße Personifizieren, Sammeln und Dekontaminieren der Masken durch Erhitzen.
Vorgesehen ist, Atemschutzmasken mit Filterfunktion bis zu dreimal wiederzuverwenden. Es kann in Ausnahmefällen, wenn nicht ausreichend persönliche Schutzausrüstung vorhanden ist in den Einrichtungen des Gesundheitswesens, mit vorhandenen Mitteln kurzfristig umgesetzt werden, ohne das Schutzniveau zu senken. Diese Maßnahme soll allerdings nur in Ausnahmenfällen greifen, um einen wirkungsvollen Schutz für das Pflegepersonal zu gewährleisten.
In den Krankenhäusern und Pflegeheimen müssen Mitarbeiter bisher in der Regel mit einer Maske pro Schicht zurechtkommen und können die gebrauchte Maske dann nach Dienstende gegen eine neue Maske austauschen. Sollten nicht ausreichend neue Masken vorhanden sein, kann das Wiederaufbereitungsverfahren genutzt werden.
Status quo
Inzwischen hat sich die Lage wieder leicht entspannt. Der Engpass sei nicht mehr so groß, heißt es u.a. von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) (Stand: 7. April 2020). Alle wichtigen Fakten und Infos hat die DKG hier zusammengefasst.
Um den Bedarf nach und die Versorgung mit Schutzkleidung in Europa zu koordinieren, hat das RWTH Institut für Textiltechnik nun eine gemeinnützige Plattform ins Leben gerufen. Informationen hierzu finden Sie hier. Außerdem können Krankenhäuser, Einrichtungen und andere Organisationen beim zuständigen Gesundheitsamt erfragen, an wen sie sich zum Thema Schutzkleidung wenden können.
Infos zur Autorin |
Andrea Lehwald ist Unternehmensberaterin und Social-Media-Expertin. Sie bietet Seminare, Workshops und Vorträge zu den Themen Personalmarketing, Social Media für Organisationen im Gesundheitswesen und betriebliches Gesundheitsmanagement. |