Inspiration aus dem Digitalmarketing Das Warten auf digitale Erlebnisse beenden

VortextJüngere Generationen, die mit dem Internet und darauf basierenden Lösungen groß geworden sind, erwarten mehr vom Gesundheitssystem als starre, unpraktische Behandlungsprozesse. Während in anderen Teilen der Welt digitale Services wie die Online-Sprechstunde, die elektronische Patientenakte oder die Nutzung von Gesundheits-Apps weit verbreitet sind, herrscht hierzulande eine deutlich höhere Skepsis. In einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Kantar gab 2019 nicht einmal ein Drittel der Deutschen an, sich in Zukunft per Video-Sprechstunde beraten lassen zu wollen. Für die deutliche Mehrheit, 68 Prozent, kam laut Statista eine solche Beratung zu diesem Zeitpunkt nicht in Betracht. Die Mitschuld, die Kliniken und Arztpraxen an dieser ablehnenden Grundhaltung tragen, ist nicht unwesentlich. Bisher bemühten sich nämlich nur wenige von ihnen, neue Medien in ihr Behandlungsangebot zu integrieren. Erst die Ausbreitung des Coronavirus hat deutlich gemacht, wie groß der Bedarf an digitalen Erlebnissen tatsächlich ist. Inspiration dafür liefert das Digitalmarketing 1. Digitale BehandlungsangeboteUm die sozialen Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren wurde die Video-Sprechstunde ebenso wie das E-Rezept quasi über Nacht unabdingbar. Auch Messaging-Services wie die des Deutschen Roten Kreuzes oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schossen innerhalb kürzester Zeit wie PiIze aus dem Boden, um medizinische Sorgen durch verifizierte Informationen aus dem Weg zu räumen. Aber auch unabhängig der Coronakrise trifft die Telemedizin einen Anspruch, den wir aus anderen Bereichen unseres Lebens längst gewohnt sind: Wir wollen das beste Angebot und zwar sofort. Was es braucht, um diesem Anspruch auch im Gesundheitswesen dauerhaft gerecht werden zu können, ist eine zuverlässige digitale Infrastruktur, die bestehende Silos aufbricht, um die darin gespeicherten Datenmengen unabhängig von Zeit und Ort für denjenigen abruf- und verwendbar zu machen, der sie gerade braucht – sei es der zuständige Arzt oder der Patient selber. Eine flexibel skalierbare Cloud-Plattform, in der alle medizinischen Informationen zusammenfließen, kann genau dies ermöglichen. Und sie geben Einrichtungen im Gesundheitswesen das nötige Werkzeug an die Hand, das sie brauchen, um aus den vorliegenden Daten vollautomatisch Diagnosen und verbesserte Heilverfahren zu generieren. 2. Online-TransaktionenPaypal, Klarna oder Apple Pay: Im Handel sind Online-Zahlungsmethoden längst Gang und Gäbe. Im Gesundheitswesen sind vergleichbare Angebote in Deutschland jedoch noch immer eher selten zu finden. Sogar die Bestellung in Versandapotheken gehört eher noch zur Ausnahme: Einer repräsentativen Bitkom-Studie zufolge kauften im Jahr 2018 nur etwa vier von zehn Deutschen regelmäßig online Medikamente ein. Auch hier hat die Corona-Pandemie zu einem gewissen Umdenken geführt: Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts IfH Köln stieg der Anteil der Bestellungen in Online-Apotheken während der Krise um 20 Prozent an. Gesundheitsunternehmen und -dienstleister, die vor dem Ausbruch der Pandemie nicht ausreichend in den E-Commerce investierten, hatten deshalb schnell das Nachsehen. Ihnen fiel es im Vergleich deutlich schwieriger, den Überblick über ihre Lagerbestände zu behalten, dem gesteigerten Anfragevolumen gerecht zu werden sowie frühzeitig die geänderten Bedürfnisse ihrer Kunden zu erkennen und flexibel darauf zu reagieren. Dabei kann eine Digitalisierung aller Geschäftsprozesse, wie der E-Commerce sie in weiten Teilen bereits hinter sich hat, auch für das Gesundheitswesen sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich noch weitaus mehr Vorteile mit sich bringen: Durch die Möglichkeit, Bezahlungen bequem online durchzuführen, könnte die Bestellung von Verbrauchsmaterial sehr viel schneller abgewickelt werden, ebenso wie die Zahlung von Versicherungsprämien, die Anmeldung zu virtuellen Arztbesuchen und die Bezahlung von medizinischen Kosmetik- oder physiotherapeutischen Behandlungen. Je mehr positive Erlebnisse Geschäfts- und Privatkunden hier geboten werden, desto größer ist auch die Chance, dass derartige Angebote schnell angenommen werden und dadurch zu einem enormen Wachstum im Gesundheitswesen führen. 3. Personalisierter Inhalt Personalisierung ist ein Trend, der aus den Marketingstrategien des E-Commerce nicht mehr wegzudenken ist. Nicht nur Unternehmen profitieren von der Ausspielung von persönlich zugeschnittenen Inhalten, auch die Kunden selbst wissen es zu schätzen, wenn ihnen vermehrt Videos, Artikel und Produkte angezeigt werden, die sich mit ihren tatsächlichen Interessen bestmöglich decken. Das belegt auch eine aktuelle Umfrage, die Epsierver unter 4.000 Verbrauchern durchgeführt hat. Hier gaben 62 Prozent der Teilnehmer an, dass Unternehmen 2020 genauso viel Wert auf personalisierte Angebote legen sollten wie im Jahr zuvor. Gleichzeitig findet ein Viertel aber auch, dass dem Schutz ihrer persönlichen Daten eine höhere Priorität eingeräumt werden sollte. Diesen Spagat zu schaffen, ist für Organisationen und Dienstleister aus dem Gesundheitswesen unerlässlich .Um das Vertrauen von Kunden und Patienten zu gewinnen, ist deshalb einerseits ein umfassendes Consent Management ein absolutes Muss. An der aktiven Zustimmung zur Nutzung der personenbezogenen Daten führt kein Weg vorbei. Missverständnisse bezüglich der Datennutzung sollten aus dem Weg geräumt werden. Der Hersteller Laerdal Medical z.B. macht sich genau das zunutze und kann dadurch jedem, der auf sein Angebot zugreift, das bestmögliche Ergebnis bieten. Als Anbieter von medizinischen Schulungs- und Therapieprodukten weiß Laerdal Medical, dass sich die Bedürfnisse eines Fitness-Trainers grundlegend von denen der Einkaufsabteilung eines Krankenhauses unterscheiden. Mit Hilfe von Personalisierung kann beiden dennoch genau das geboten werden, was sie brauchen, um sich schnell und bequem zu informieren und eine Bestellung ebenso unkompliziert abzuwickeln. Das Gesundheitswesen steht noch am Anfang all der Verbesserungen und Effizienzsteigerungen. Die Digitalisierung wird nicht nur für die Patienten eine Vielzahl an Vorteilen mitbringen, durch die der Konsum von eHealth-Angeboten genauso einfach wird wie das Einkaufen im favorisierten Fashion-Onlineshop. Letztlich wird das gesamte Ökosystem, dem es seit Jahren an einer zukunftsorientierten Basis krankt, durch das Vorantreiben derartiger Innovationen profitieren. Was es dafür braucht, ist die passende Infrastruktur, die die Datenspeicherung und -analyse sowie deren Austausch skalierbar und flexibel ermöglicht sowie Fingerspitzengefühl bei der Einführung digitaler Alternativen geboten. Die Corona-Pandemie hat den Weg in diese Zukunft zumindest ein Stück weit geebnet. Bei einer medizinischen Untersuchung erwarten wir oft gar nicht, dass alles schnell und digital über die Bühne geht und bringen viel Geduld mit. Damit könnte es schon bald ein Ende haben. Marc Bohnes