Female Empowerment und Personalentwicklung
Herren-Riege oder Frauenpower? Das Beratungsunternehmen Solute hat in einer aktuellen Gender-Studie untersucht, ob die Pflege auch in der Top-Führungsebene weiblich geprägt ist.

Schon 2016 hat sich das Beratungsunternehmen Solute unter Studienleitung von Christina Krey, Senior Beraterin mit Schwerpunkt im Pflegemarkt, wissenschaftlich mit der größten Berufsgruppe im Krankenhaus beschäftigt und die Job-Wechselmotive von Führungskräften in der Pflege erforscht. Frauen in Führungspositionen, bzw. ihre dort oftmals fehlende Repräsentation, sind in Politik und Medien ein vielfach diskutiertes Thema. Wie sieht es vor diesem Hintergrund im stark weiblich dominierten Berufsfeld der Pflege aus? Ist die Pflege auch in der Top-Führungsebene weiblich? Oder dominieren die Pflegedirektoren und Pflegedienstleiter gegenüber den Pflegedirektorinnen und Pflegedienstleiterinnen?
Auf Basis der Qualitätsberichts-Daten, die im Deutschen Krankenhausverzeichnis hinterlegt sind, wurde die erste pflegerische Führungsreihe der knapp 2.000 deutschen Kliniken untersucht. Die vorgefundene Geschlechterverteilung wurde in Bezug zu anderen Parametern wie Bettenzahl bzw. Versorgungsstufe, Klinikart und Region gesetzt. Die gesamte Studie, deren Kernergebnisse im Folgenden dargestellt werden, ist hier nachzulesen. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
Die Pflege ist weiblich – auch in der ersten Führungsriege
- Fast zwei Drittel der Führungskräfte der Top-Ebene im Pflegedienst deutscher Kliniken ist weiblich.
- Diese Ergebnisse spiegeln sich auch über die verschiedenen Hausgrößen bzw. Versorgungsstufen und Klinikarten wider.
- Lediglich in Psychiatrien sind die Männer in der Top-Ebene häufiger vertreten als weibliche Führungskräfte.
Deutlicher höherer Frauenanteil in den neuen Bundesländern
- In den neuen Bundesländern dominiert der Anteil weiblicher Pflege-Führungskräfte besonders stark. Ihr Anteil beträgt hier zwischen 72 und 79 Prozent.
- Den höchsten Anteil weiblicher Pflege-Führungskräfte weisen Sachsen-Anhalt mit 79 Prozent und Brandenburg mit 78 Prozent auf,
- die niedrigsten das Saarland mit 36 und Baden-Württemberg mit 52 Prozent.