Qualitätsmanagement und Verpflegung & Catering
Studien zeigen, dass Mangelernährung in Krankenhäusern, v.a. bei älteren Menschen, keine Seltenheit ist und u.a. mit verzögerter Genese und längeren Liegezeiten einhergeht. Das hat einen höheren zeitlichen und monetären Aufwand für Einrichtungen zur Folge. Aber man kann vorbeugen.
Viele Patienten weisen bereits bei ihrer stationären Aufnahme eine Mangelernährung auf, die es frühzeitig zu identifizieren gilt. Die Teilnahme am „NutritionDay“, der in diesem Jahr am 7. November stattfindet, bietet eine gute Möglichkeit, die Aufmerksamkeit des Klinikpersonals für die Problematik zu erhöhen. Auf den Stationen sollten regelmäßig bei allen Patienten ein Screening auf Mangelernährung durchgeführt, diagnostizierte Mangelernährung dokumentiert und diese entsprechend ernährungstherapeutisch behandelt werden.
Konzept zum Umgang mit Mangelernährung
Wer langfristig in seinem Krankenhaus etwas gegen die Mangelernährung von Patienten und die damit verbundenen negativen Folgen unternehmen möchte, dem empfiehlt sich das Etablieren eines Konzeptes zum Umgang mit Mangelernährung. Folgende Schritte sind dafür zu gehen:
- Gründung eines Komitees aus Verantwortlichen der Bereiche Medizin, Ernährungsberatung/Diätetik, Pflege und Kodierung zur Erstellung eines Konzeptes zum Umgang mit Mangelernährung. Wichtig hierbei ist die Benennung von Verantwortlichen sowie die Festlegung von Zuständigkeiten und Verfahrensabläufen. Beteiligte Mitarbeiter des Hauses werden informiert und zum Konzept und ihren Aufgaben geschult.
- Auf der Station wird für jeden Patienten bei Aufnahme eine Ernährungsanamnese erhoben und ein Screening auf energetische Mangelernährung durchgeführt. Auch der Mangel einzelner Nährstoffe wird bei Patienten mit entsprechend auffälliger Symptomatik untersucht.
- Wird eine Mangelernährung festgestellt, schließen sich weitere Untersuchungen und Befragungen an, um die Ursachen zu ergründen und die Ernährungssituation genauer einschätzen zu können. Anschließend beschließen Arzt und Ernährungsfachkraft geeignete Therapiemaßnahmen. Die Kontrolle des Ernährungszustandes erfolgt in regelmäßigen Abständen und gegebenenfalls die Anpassung der Therapie.
- Durch den konsequenten Eintrag aller erfolgten diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen in die Patientenakte können Kodierfachkräfte die Leistungen im Bereich Mangelernährung im G-DRG-System abbilden und damit die Grundlage für deren Finanzierung legen. Auf diese Weise werden in einigen Krankenhäusern bereits Stellen für Ernährungsfachkräfte erheblich mitfinanziert.
- Bei der Entlassung mangelernährter Patienten ist die Empfehlung geeigneter Weiterbehandlung für Angehörige, Hausärzte oder Verantwortliche einer Senioreneinrichtung von großer Bedeutung.
So geht Prävention
Um die Entstehung einer Mangelernährung im Krankenhaus zu verhindern, ist die frühzeitige Intervention des Klinikpersonals bei Risikopatienten wichtig. Zudem beugt das Angebot einer gesundheitsfördernden Verpflegung auf Basis des „DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Krankenhäusern“ der Mangelernährung vor.
Infos: www.station-ernaehrung.de