Podiumsdiskussion Bundesstrategie für Digitalkompetenz gefordert

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In der Bayerischen Vertretung in Berlin fand gestern Abend auf Einladung des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek eine Podiumsdiskussion zur Gesundheitsdatennutzung statt. Mit dabei waren auch der bvitg und der Deutsche Ethikrat.

Parlamentarischer Abend_Gruppenbild
Von links: Prof. Dr. Peter A. Fasching, Ko-Koordinator des Brustkrebszentrums und des Gynäkologischen Krebszentrums FAU, Erlangen, Matthias Meierhofer, Finanzvorstand des bvitg e.V., Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, Prof. Dr. Alena Buyx, Vorsitzende des deutschen Ethikrats, Melanie Wendling, Geschäftsführerin bvitg e.V., Dr. Markus Beier, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes.

Für die Podiumsdiskussion am 16. März 2023 in der Bayerischen Vertretung eingeladen waren u.a.

  • Prof. Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats und
  • Dr. Markus Beier, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes.

Mitausrichter neben dem Bayerischen Gesundheitsminister Holetschek war der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V. als Interessenvertretung der führenden IT-Anbieter im Gesundheitswesen.

Holetschek forderte von der Bundesregierung gezielte Informationen für die Bürger und Bürgerinnen über ihre künftige Digitalisierungsstrategie. Holetschek sagte: „Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat zwar ein gutes Konzept für die Digitalisierung im Gesundheitswesen angekündigt. Aber ein entscheidender Erfolgsfaktor für die elektronische Patientenakte (ePA) und den gesamten Digitalisierungsprozess wird die Kommunikation sein. Um größtmögliche Akzeptanz bei den Patientinnen und Patienten sowie der Ärzteschaft zu erreichen, muss Lauterbach die Vorteile und Funktionen der neuen Möglichkeiten gut erklären.“

Digitalstrategie angepasst an die Menschen – und die EU

Der Minister schlug die Einrichtung einer Hotline vor, bei der sich die Patientinnen und Patienten über die elektronische Patientenakte informieren können. Bislang sei das nicht vorgesehen. „Die Digitalisierung im Gesundheitswesen darf nicht im stillen Kämmerlein unter ‚Laborbedingungen‘ entworfen werden“, mahnte Holetschek und forderte, dass die deutsche Digitalstrategie an den Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS) angeglichen wird. Es dürfte nicht sein, dass die EU der forschenden Industrie einen leichten Zugang zu Gesundheitsdaten ermöglicht, die deutsche Strategie dies aber nicht vorsieht. „Zugang zu Forschungsdaten ist wichtig, um den Standort Europa, Deutschland und Bayern zukunftsfest zu machen.“ Holetschek erläuterte: „Dazu gehört auch, dass wir in Deutschland das Thema Datenschutz an die Realität anpassen. Datenschutz und Datenschatz müssen Hand in Hand gehen, anstatt sich zu blockieren.“