Studie zur Teleonkologie Bessere Patientenversorgung dank Videosprechstunde?

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Digitalisierung und Patientenkommunikation

Können Ärzte mithilfe von Teleonkologie Zeit sparen und somit die Versorgung von Patienten verbessern? Eine neue Studie des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen und des Universitätsklinikums Heidelberg will dies herausfinden, indem sie physische Besuche zwischen Ärzten und Patienten und Sprechstunden via Videokonferenz gegenübergestellt.

Teleonkologie-Studie
Die Studie des NCT/UniversitätsKlinikum Heidelberg will herausfinden, ob und wie sich die Patientenversorgung durch Teleonkologie verbessern kann. – © peart – stock.adobe.com

Die Studie mit dem Titel „NCT mobil – Smartphone-basierte Videotelefonate in der Onkologie“ wird durchgeführt vom Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT), zu dessen Trägern das Universitätsklinikum Heidelberg gehört . Dr. med. Jakob Nikolas Kather vom NCT Heidelberg erklärt die Hintergründe der Studie: „Im NCT Heidelberg behandeln wir jedes Jahr tausende von Menschen mit Krebs. Häufig führen wir ambulanten Kontrolltermine durch, an denen wir beispielsweise über die Verträglichkeit der Tumortherapie oder über neue Befunde sprechen. Schwierig ist das für Patienten, die eine lange Anfahrt nach Heidelberg haben – oft über eine Stunde.

Weniger Reisezeit, mehr Zufriedenheit

In der Teleonkologie sehen die Studienmacher eine Möglichkeit, die Reisezeit dieser Patienten zu reduzieren und so insgesamt eine bessere Versorgung zu gewährleisten. Um mehr über die Erfolgschancen von Videokonferenzen herauszufinden, werden in der ersten Phase der Studie physische Gespräche und jene via Video gegenübergestellt. Dabei versuchen die Studienmacher herauszufinden, wie viele Termine per Videotelefonie erfolgreich abgeschlossen werden konnten, wie viel Zeit Patienten und Ärzte investiert haben und  wie zufrieden die Patienten mit der Sprechstunde waren.  

Teleonkologie-Studie
Im ersten Teil der Studie werden physische Besuche zwischen Ärzten und Patienten und Sprechstunden via Videokonferenz miteinander verglichen. – © Nationale Centrum für Tumorerkrankungen

App ermöglicht Videokommunikation

Die Studie, an der 66 Patienten des NCT Heidelberg teilnehmen, soll insgesamt ein Jahr dauern. Umgesetzt wird sie mithilfe der virtuellen Arztpraxis Minxli, die mittels einer App Kommunikation via Video und Chat ermöglicht. In der virtuellen Praxis verfügen Ärzte über ein öffentliches Profil sowie einen Terminplaner und können sich mit Kollegen austauschen. Patienten können mit wenigen Klicks eine Onlinesprechstunde buchen. Die App steht kostenlos für iPhone und Android zur Verfügung.