Nachhaltigkeit
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat am 8. Juli 2022 die bayerische Initiative für ein Förderprogramm zur Klimaertüchtigung von Krankenhäusern in den deutschen Bundesrat eingebracht. Der Bund soll 1,5 Milliarden Euro für Investitionen bereitstellen.

Klaus Holetschek, Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister, hat am Freitag, 8. Juli 2022, die bayerische Initiative für ein Förderprogramm zur Klimaertüchtigung von Krankenhäusern in den deutschen Bundesrat eingebracht. Holetschek sagte in Berlin: „Wir haben die Chance, aber auch die Verpflichtung, unsere Krankenhäuser energieeffizienter, ressourcenschonender und klimafreundlicher zu gestalten. Hierfür soll der Bundesrat den Bund auffordern, ein auf drei Jahre befristetes Förderprogramm mit einem Volumen von jährlich 500 Millionen Euro aufzulegen.“
Unterstützung für steigende Energiekosten gefordert
Der Minister betonte: „Unsere Krankenhäuser stehen nicht zuletzt durch die Pandemie bereits unter hohem Druck. Nun trifft sie zudem der explosionsartige Anstieg der Inflation besonders stark – auch, aber nicht nur bei den Energiekosten.“ Das stelle die Kliniken vor „enorme zusätzliche Probleme“. Nach Ansicht von Holetschek sollten diese Mehrkosten daher kompensiert werden. Dafür forderte er vom Bund eine unmittelbare und v.a. unbürokratische Lösung – z.B. über einen Rechnungsaufschlag.
Klimainitiative sorgt für Gewinn „in doppelter Hinsicht“
Holetschek betonte: „Indem wir klimafreundliche Investitionen in den Krankenhäusern fördern, gewinnen wir in doppelter Hinsicht: Wir schützen unser Klima und erhöhen zugleich die Unabhängigkeit von Energieimporten. Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat uns deutlich vor Augen geführt, wie sehr die bestehenden Abhängigkeiten unsere Energiesicherheit bedrohen. Plötzlich scheint eine Energiekrise möglich.“ Dabei weiße v.a. der stationäre Sektor innerhalb der Gesundheitsbranche einen besonders hohen Energiebedarf auf. „Durch klimaschützende Investitionen in unsere Krankenhäuser können wir jährlich Millionen Tonnen CO2 einsparen. Wir entlasten die Kliniken so langfristig auch finanziell“, erklärte der Minister.
In Bayern habe man im Rahmen der Green-Hospital-Initiative eine Bestandsaufnahme gemacht. Die Ergebnisse seien beeindruckend. So gebe es zahlreiche Bemühungen hin zu mehr Energieeffizienz, bei denen es nicht nur um Einsparziele gehe, sondern um aktiven Umwelt- und Klimaschutz.
Green Hospital Initiative Bayern
Im Rahmen der Klimaschutzinitiative „Green Hospital“ hat Bayern bereits 14 besonders klimafreundliche Kliniken als „Green Hospitals“ ausgezeichnet. In Oberfranken wurde z.B. mit dem Green Hospital Lichtenfels eine Klinik sogar komplett am Passivhausstandard ausgerichtet.
Der Freistaat hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 das erste klimaneutrale Bundesland zu werden. Jeder ist aufgefordert, hierzu seinen Beitrag zu leisten; die Einrichtungen des Freistaats unterstützen dieses Engagement. In diesem Sinne setzen die Staatsministerien für Umwelt und Verbraucherschutz und Gesundheit und Pflege die bereits 2011 begonnene Green Hospital Initiative Bayern als Green HospitalPLUS Initiative fort.