Die zum Jahresende auslaufende Förderrichtlinie „PflegesoNah“ wird bis zum Ende 2026 verlängert und damit auch weiterentwickelt. Ziel ist es, die bedarfsgerechte und flächendeckende pflegerische Versorgungsstruktur auszubauen.

Der Ministerrat hat am 10. Mai 2022 das Bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium beauftragt, die Förderrichtlinie PflegesoNah, die aktuell noch bis Ende 2022 läuft, bis 2026 fortzuführen und inhaltlich weiterzuentwickeln. Damit sollen die Weichen für die Strategie „Gute Pflege. Daheim in Bayern.“ Gestellt werden. Die Eckpunkte dieser Strategie erklärte Staatsminister Klaus Holetschek so: „Wir möchten (..) in den kommenden Jahren in die personenzentrierte Pflege einsteigen. Ein besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die häusliche Pflege. Wir wollen pflegenden Angehörigen einen leichteren Zugang zu niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten ermöglichen – etwa durch personenzentrierte Angebote wie den ‚Gemeindeschwestern‘.“ Dabei sollen sich Pflegebedürftige und Angehörige telefonisch, digital oder persönlich mit Beratungs- und Unterstützungsanfragen an solche Gemeindeschwestern wenden.
Niederschwelliges Lotsenangebot für Pflegebedarfe geplant
Auf diese Weise könne ein niedrigschwelliges Lotsenangebot für verschiedene Sorge- und Pflegebedarfe geschaffen werden. Holetschek ergänzte: „Zur weiteren Unterstützung Pflegender ist es zudem unser Ziel, eine bayernweite Börse für pflegerischere Angebote zu etablieren.“
Förderung für Pflegeheime, die sich in den sozialen Nahraum öffnen
Beim weiteren Ausbau der stationären pflegerischen Versorgung liegt der Fokus auf der Förderung kleinerer Einheiten, wie Pflegeplätze in ambulant betreuten Wohngemeinschaften oder Pflegeheimen, die sich mit kleineren Niederlassungen auf mehrere Standorte verteilen. Nach wie vor sollen Pflegeheime gefördert werden, die sich in den sozialen Nahraum öffnen – also Leistungen temporär auch für Pflegebedürftige außerhalb des Pflegeheims anbieten – und die so zusätzlich die häusliche Pflege stärken.
„Eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Pflegestrategie kann nur gelingen, wenn wir auch unsere Kommunen stärken. Wir werden deshalb unser Ohr weiterhin eng an der kommunalen Familie haben. Einige Gespräche haben wir bereits geführt. Am 21. Oktober wird ein großer Kongress mit Bürgermeistern, den Oberbürgermeistern, Landräten und Bezirkstagspräsidenten zum Thema stattfinden“, kündigte Holetschek an.
Für den Ausbau der regionalen Ausrichtung sowie einer demenzsensiblen und barrierefreien Gestaltung der pflegerischen Versorgungsstruktur, werden Haushaltsmittel in Höhe von 100 Millionen Euro veranschlagt.