Hygiene, Patientensicherheit und Risikomanagement
Am 20. Oktober fand in München das 6. Bayerische Forum für Patientensicherheit statt. Gemeinsam mit Partnern gestaltet der MDK Bayern dieses jährliche Forum. Diskutiert wurde z.B. über einen Wandel in der Anwendung von Antibiotika.

Der sogenannte Krankenhauskeim verunsichert Patienten und Angehörige und ist ein ernstes Thema, das als Gefahr für die Patientensicherheit in Gesundheitseinrichtungen angesehen wird: Das wurde laut MDK Bayern beim 6. Bayerischen Forum für Patientensicherheit am 20. Oktober in München deutlich.
Die Veranstaltung versammelt jährlich Experten aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens, darunter Ärzte, Patientenvertreter, Krankenpfleger, Vertreter aus Gesundheitsministerium und von Krankenkassen sowie Gutachter des MDK Bayern, um die Qualität und Sicherheit in der medizinischen Versorgung voranzutreiben.
Möglichkeiten und Strategien für mehr Sicherheit
„Gesundheitsminister Gröhe hat mit seinem 10-Punkte-Plan den multiresistenten Keimen den Kampf angesagt. Wir haben in unserem 6. Forum für Patientensicherheit unterschiedliche Möglichkeiten diskutiert, wie sich mehr Sicherheit vor Infektionen im Krankenhaus erzielen lässt“, erklärte Dr. Ingeborg Singer, Leiterin des Fachbereiches Medizinrecht beim MDK Bayern.
Prof. Dr. Petra Gastmeier, Leiterin des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin an der Charité Berlin, zeigte, dass es bereits vielversprechende Ansätze gibt. Sie informierte über die Aktion Saubere Hände. Ziel der nationalen Kampagne ist es, die Compliance der hygienischen Händedesinfektion zu verbessern und dadurch die Übertragung von Infektionserregern zu vermeiden.
Wie wichtig solch präventive Maßnahmen sind, wurde vor allem angesichts des Vortrags von Prof. Dr. Peter Hammann von Sanofi deutlich. Er gab Einblick in den Stand der Forschung und die Entwicklung neuer Antibiotika. Dabei wurde deutlich, dass ein Wandel in der Anwendung der bisher vorhandenen Antibiotika dringend nötig ist und gleichzeitig neue Strategien in der Forschung erforderlich sind. Aktuell sind aber nur mehr zwei „Big Pharma“-Konzerne in der Antibiotika- und Naturstoffe-Forschung aktiv, erklärte Hammann. Sanofi versuche deshalb gemeinsam mit Fraunhofer in einem Exzellenzzentrum für Naturforschung neue wissenschaftliche Wege zu gehen.
Reiner Kasperbauer, Geschäftsführer des MDK Bayern, hofft auf eine positive Wirkung der vielfältigen Impulse: „Dank unserer Experten aus verschiedenen Bereichen ist es gelungen, sowohl praktische Beispiele als auch wissenschaftliche Erkenntnisse darzustellen. Es würde uns sehr freuen, wenn viele Teilnehmer daraus Verbesserungspotenziale für ihr eigenes medizinisches Umfeld ableiten können und wir damit wieder zu einem Stück mehr Patientensicherheit beitragen konnten.“
Das jährliche Bayerische Forum für Patientensicherheit gestaltet der MDK Bayern zusammen mit den Partnern AOK Bayern, Aktionsbündnis Patientensicherheit, Bayerische Landesärztekammer, Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege sowie Versicherungskammer Bayern.