Sanitärtechnik Barrierefreie ­Sanitärlösungen

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Unter dem Motto „Gleichheit in der Verschiedenartigkeit“ bietet das Zentrum CHNP De Park in ­Ettelbruck Menschen mit einer geistigen Behinderung Betreuung und Therapie. Wie ­Sanitärlösungen Unterstützung für Mitarbeitende und Bewohnende leisten.

In den barrierefreien Sanitärräumen kommen an den Toilettensitzen drehbare Stützklappgriffe sowie Rückenstützen zum Einsatz. Die Winkelgriffe und Einhängesitze in der Dusche sind aus dem Profisystem für die Pflege. – © Julien Swol

Das Großherzogtum Luxemburg gründete im Jahr 1855 das Centre Hospi­talier Neuro-Psychia­trique, kurz CHNP. Die Einrichtung, einst als Zentralhospiz ausgelegt, ist in drei Bereiche aufgeteilt. Neben Seniorinnen- und Senioren- sowie psychiatrischem Reha-Zentrum bietet das CHNP ein Therapie- und Betreuungsangebot für junge Erwachsene mit einer Behinderung. Rund 460 Bewohnende sowie Klientinnen und Klienten nehmen die Leistungen des CHNP in Anspruch. Sie werden in der Einrichtung auf ihrem Weg zu mehr Selbständigkeit begleitet. Respekt und Toleranz gegenüber allen, das Wohlbefinden und die persönliche Entwicklung des Einzelnen bilden die Grundlagen der therapeutischen und pädagogischen Arbeit.

Funktionalität trifft Ästhetik

In zwei Tagesstätten und sechs Wohneinheiten wird in De Park gelebt, gelernt, gelacht und gearbeitet. Die Architektur des Gebäudes ist auf diese Anforderungen zugeschnitten. Die Renovierungs- und Umbauarbeiten folgten einer klaren Botschaft: Die Architektur muss auf die spezifischen Bedürfnisse von Menschen mit einer Behinderung eingehen, nicht umgekehrt.

Auf der neu entstandenen Fläche wurden fünf Gebäude realisiert, sechs alte wurden restauriert und renoviert. Es entstand eine Grundfläche von 6.500 Quadratmetern, auf denen sich heute 92 Plätze für Tagesaktivitäten und 100 Einzelzimmer verteilen.

Die neuen sanitären Einrichtungen­­ sind von Anfang an auf die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner ausgelegt worden. Aufzüge und weitere Strukturen sorgen für ein barrierefreies Wohnen und für ungehinderte Bewegungsmöglichkeiten. Kurze Wege zwischen Unterkünften und Tagesstätten sollen die Mobilität und Autonomie der Bewohnenden erhöhen.

Mauern und Zäune gibt es keine auf dem Gelände, denn De Park ist ein Ort für Begegnungen. Räumliche und optische Sicherheit schafft stattdessen der umbaute Innenhof, der Zufluchtsort und Begegnungsstätte zugleich sein soll.

Vier Tipps für bessere Hygiene im Sanitärbereich

Etwa 80 Prozent aller Infektionen werden über die Hände weitergegeben. Das A und O bleibt damit die Handhygiene.

  • Mehr Hygiene dank Spendersysteme: Oberflächen von Spendern können in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ebenfalls eine Brutstelle für Keime sein. Berührungslose Spender reduzieren die Gefahr, dass sich Keime ausbreiten und verhindern gleichzeitig Kreuzkontaminationen. Jede/r Nutzende kommt nur mit der persönlichen Portion Desinfektionsmittel oder Seife in Berührung. Die Oberfläche müssen sie für die Reinigung nicht anfassen.
  • Das richtige Material für das Spendersystem: Je nach Art der Anwendung und je nach Desinfektionsmittel wirken auf das Spendersystem chemische und physikalische Belastungen. Als Einsatz empfiehlt sich ein hochwertiger Kunststoff, etwa Polyamid. Dieser verfügt über eine porenfreie Oberfläche und damit optimale Reinigungseigenschaften. Auch Edelstahl kommt häufig zum Einsatz, es ist wie Polyamid unempfindlich gegenüber scharfen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln.
  • Regelmäßige Reinigungszyklen: Bei unsachgemäßem Handling stellen Spendersysteme ein Risiko dar. KRINKO empfiehlt bei Spendern für die Handwäsche Einmalpumpen im Gebinde zu verwenden, die Nutzende nach der Leerung entsorgen. Keinesfalls sollte Seife nachgefüllt werden. Dasselbe gilt für Desinfektionsmittelspender.
  • Der ideale Platz für Spender: Durch hohe Verfügbarkeit wird die Compliance für Handhygiene erhöht. Platzierung eines Spenders je Patientenbett ist empfehlenswert. Auch ist entscheidend, wo der Spender angebracht ist. Etwa eine Anbringung nicht nur an Wänden, sondern z.B. auch an Betten, durch eine variable Standsäule oder direkt am Geräte- oder Verbandswagen.

Weitere Tipps unter: www.hewi.com/de/hygiene-e-book

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    © Julien Swol
    In den Sanitärräumen haben die Planer die Serie 477/801 von Hewi, den Klassiker unter den barrierefreien Serien, in Reinweiß eingesetzt.
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    © Julien Swol
    Das CNPH De Park: Funktionalität trifft Ästhetik

Barrierefreie Sanitärausstattung

In den barrierefreien Sanitärräumen haben die Planerinnen und Planer mit WC-Papierhaltern, Bürstengarnituren, drehbaren Stützklappgriffen sowie Winkelgriffen in Reinweiß den Klassiker unter den barrierefreien Sanitärsystemen eingesetzt. Die Serie 801 wurde vom Hersteller in den 80er Jahren als erste barrierefreie Sanitärausstattung entwickelt. Ergänzt wird diese durch die Sanitäraccessoires der Serie 477 mit angenehmer Haptik. Der Querschnitt des Rundrohrdesigns soll sich optimal an die Hand anpassen und die Oberfläche aus Polyamid fühle sich angenehm warm an. Die Produkte sind so gestaltet, dass sie die Bewegungsabläufe unterstützen und Einschränkungen kompensieren sollen.

In der Dusche findet sich mit Einhängesitzen aus dem LifeSystem des Herstellers eine Lösung aus dem Profisystem für die Pflege. Das System ist unabhängig von physischen Voraussetzungen nutzbar. Flexibel verwendbare Produkte ­sollen die Selbständigkeit der Nutzenden fördern.

Kontakt zur Autorin:

Clara Brenneker, cbrenneker@hewi.de