Der Streit um den Verkauf von 43 Krankenhäusern der Rhön Klinikum AG an die Fresenius-Tochter Helios geht weiter. Das Medizintechnik- und Pharmaunternehmen B. Braun hat beim Landgericht Schweinfurt gegen die geplante Teilveräußerung Klage eingereicht.
B. Braun verfolge mit diesem Schritt auch das Ziel, „die Wettbewerbsvielfalt im Klinikmarkt zu erhalten“, teilt das Unternehmen mit. Konkret beantragt wurde, dass das Gericht feststellt, dass die geplante Veräußerung von 43 Kliniken, 15 medizinischen Versorgungszentren und weiteren verbundenen Beteiligungen durch die Rhön Klinikum AG an Helios rechtlich unwirksam und zu unterlassen ist. Nach Auffassung von Rhön ist der Mitte September angekündigte Klinikverkauf für drei Milliarden Euro an Helios dagegen „rechtmäßig und wirksam“, schreiben Medien. Während Rhön dem Vernehmen nach davon ausgeht, dass die Hauptversammlung dem Deal nicht zustimmen muss, sieht B. Braun das als Großaktionär anders. Darüber muss nun das Gericht befinden. Das Bundeskartellamt hat dem Geschäft noch nicht zugestimmt. Eine Entscheidung soll es im Dezember geben.
Der Streit zwischen den großen der Branche tobt bereits seit dem Sommer. Ursprünglich wollte Rhön den Konzern komplett an Fresenius verkaufen. Große Mitbewerber verhinderten das jedoch. Im September kündigte Rhön dann an, Teile des Konzerns – vor allem Kliniken und MVZ – für rund drei Milliarden Euro zu veräußern.