Pharma
Die Barmer-GEK, die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) und die Bundesärztekammer (BÄK) haben eine gemeinsame Aufklärungskampagne gestartet. Ziel ist es, Ärzte und Patienten stärker für die Risiken von Schlaf- und Beruhigungsmitteln zu sensibilisieren.
In Deutschland sind rund 1,2 Millionen Menschen von Schlaf- und Beruhigungsmitteln abhängig. Betroffen sind v.a. ältere Menschen, darunter zwei Drittel Frauen. Schon nach zwei Wochen beginne der Körper, sich an ein Medikament zu gewöhnen. Viele hätten dann das Gefühl, das Medikament sei nicht mehr stark genug und erhöhten die Dosis. „Deshalb sollte die Einnahme von Benzodiazepinen immer nur unter ärztlicher Kontrolle und nur zur Überbrückung von Krisensituationen erfolgen. Nach längerer Einnahme sollten die Medikamente niemals abrupt abgesetzt werden“, forderte Dr. Christoph von Ascheraden, Vorstandsmitglied der BÄK.
Vielen Menschen sei das Suchtpotenzial der zur Wirkstoffgruppe der sogenannten Benzodiazepine gehörenden Präparate nicht bewusst. Mitunter reiche es schon, die Medikamente drei bis vier Wochen einzunehmen, um eine Abhängigkeit zu entwickeln, sagte Andrea Jakob-Pannier von der Barmer-GEK. Daher sollen Ärzte und Patienten mit der Kampagne für diese Risiken sensibilisiert werden.