Einrichtung & Ausstattung
Kliniken und Pflegeeinrichtungen leiden unter Kostendruck, gepaart mit einem massiven Fachkräftemangel. Das hat zunehmend auch negative Auswirkungen auf den Arbeitsalltag des vorhandenen Pflegepersonals. Ein Assistenzsystem soll für Entlastung sorgen.
Laut der aktuellen Statistik der Bundesagentur für Arbeit vom August 2021 waren etwa 67 Prozent der offenen Stellen in der Altenpflege mehr als drei Monate vakant. Im Krankenhauskontext sah es mit etwa 61 Prozent nur wenig besser aus. Der Fachkräftemangel wirkt sich auch auf die Arbeitsbedingungen für das vorhandene Personal aus. Das Pflegepersonal in Krankenhäusern und Heimen ist mit enormer Arbeitsbelastung, ständigem Zeitdruck und drohender Überforderung konfrontiert. Die Situation kann sich durch den demographischen Wandel noch verschärfen, denn immer mehr Menschen in Deutschland werden pflegebedürftig. Pflegekräfte wollen häufiger raus aus der Pflege, da sie diesem Druck nicht mehr standhalten. Im Rahmen der Corona-Pandemie wurde die Problematik besonders deutlich – die Entwicklung zeichnete sich aber unabhängig davon bereits vorher ab.
Sensorik-Systeme zur Vermeidung von Sturzverletzungen
Ein unbemerktes Verlassen des Bettes ist eine häufige Ursache von Sturzverletzungen von gefährdeten Patienten in Kliniken sowie Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflegeheimen. Eine permanente Überwachung ist aufgrund der Personalsituation nicht möglich. Trotz regelmäßiger Zimmerkontrollen ist das Risiko vor allem nachts beträchtlich. Eine sinnvolle Lösung in diesem Zusammenhang sind digitale Assistenzsysteme wie beispielsweise „Sensify“ von Völker. Dabei handelt es sich um sensorbasierte technische Lösungen, die das Sturzrisiko von Patientinnen und Patienten deutlich reduzieren und so das Personal effektiv unterstützen. Assistenzsysteme sollen modular aufgebaut sein, so dass sich einzelne Module je nach individuellen Anforderungen vor Ort beliebig miteinander kombinieren lassen.
Stromlose Systeme
Im Zentrum solcher Systeme steht in der Regel ein Bettfluchtsystem. „Sensify“ von Völker arbeitet dabei z.B. mit komplett batterie-, kabel- und wartungsfreien Sensoren, die einfach in die patentierte Liegefläche mit Mikrostimulationssystem (MiS) des Völker-Bettes eingeklinkt werden. Falls das Bett verlassen wird, alarmieren die Sensoren automatisch das Pflegepersonal. Wichtig dabei: In den Kliniken und Pflegeeinrichtungen Deutschlands wird eine Vielzahl verschiedenster Rufanlagen genutzt. Assistenzsysteme sollten diesem Umstand Rechnung tragen und mit möglichst allen Anlagen, auch funkbetriebenen, kompatibel sein. Nur so bieten sie eine einfach umsetzbare Unterstützung ohne großen Installationsaufwand.
Beleuchtungssteuerung integrierbar
Ein Bettfluchtsystem sollte optional auch direkt die Beleuchtung steuern können, so dass eine Lichtquelle automatisch angeschaltet wird, wenn das Bett verlassen wird. Alternativ kann die Beleuchtungssteuerung auch über einen Bewegungsmelder erfolgen. Dazu sind keine Spezialleuchten nötig. So können im Pflegeheim beispielsweise auch privat mitgebrachte Leuchten (Nachttisch-, Steh- oder Leselampen) integriert werden.
Sowohl die Alarmierung als auch die Beleuchtungssteuerung reduzieren das Risiko von Stürzen erheblich, da Patientinnen und Patienten sowie Bewohnerinnen und Bewohner sich bei angeschaltetem Licht sofort orientieren können. Dieses Sicherheitsplus gibt dem Personal wertvolle zusätzliche Zeit, bis es nach der Alarmierung eintrifft. Fehlalarme lassen sich leicht durch kabellos montierbare Deaktivierungsschalter minimieren.
Große Notfallknöpfe für Sicherheit an jedem Ort
Allerdings: Nicht nur das nächtliche Verlassen des Bettes ist eine Gefahrenquelle für Stürze. Insbesondere WC und Badezimmer sind mit herausfordernden Bewegungsmustern und möglicherweise rutschigen Böden ein riskantes Umfeld. Bei Neubauten werden Notfallknöpfe bereits mitgeplant, in älteren Gebäuden lassen sich die vielfach kabelgebundenen Systeme aber nur mit hohem Aufwand installieren. Einrichtungsspezialisten berücksichtigen das bei ihren Assistenzsystemen. So lässt sich das Sensify-System z.B. um kabel- und stromlose Notfallknöpfe erweitern. Diese sind extra groß, stabil und können frei platzierbar selbstklebend befestigt werden. Somit kann in Notlagen überall auf einen Alarmknopf zugegriffen werden, der an die hauseigene Rufanlage gekoppelt ist.
Komplettes Sicherheitssystem einfach umsetzbar
Bettfluchtsensoren, Notruf-Buttons, Tür-Sensoren und Beleuchtungssteuerung sind Assistenzsystem-Komponenten, die in eine individuell auf die jeweilige Einrichtung zugeschnittene Lösung integriert werden können. Dadurch haben Kliniken und Pflegeheime die Möglichkeit, sich ein ganzheitliches Sicherheitssystem zusammenzustellen. All dies gibt dem Personal die Möglichkeit, gewonnene Arbeitskapazität beispielsweise für eine persönliche Betreuung zu nutzen. Gleichzeitig kann einer Überforderung des Personals entgegengewirkt werden.
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Jörg Waldeyer, Director Business Development, Kontakt: joerg.waldeyer@voelker.de |