Attraktive Lounges kontra Personalmangel Arbeitswelt im Pausenmodus

Komfortable Lounges bereichern die Patient Experience in gelungenen Healing Environments. Aber was nutzt die schönste Patientenlounge wenn das Personal fehlt? Wo bleibt deren Wohlfühlen? In Zeiten des akuten Fachkräftemangels ist dieser Aspekt genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger. Als Teil der Arbeitsweltgestaltung sind es gelungene Lounges als Wohlfühlorte, die helfen, Arbeitskraft und damit Produktivität zu erhalten. Damit einhergehend gewinnt auch Employer Branding an Gewicht, das dabei sowohl intern als auch extern Bedeutsamkeit erlangt. Entsprechend sind gut gestaltete Pausenräume unverzichtbar, aber von coolen Lounges und Rooftops wie im Office, wo man sich längst für seine Mitarbeiter herausputzt, kaum eine Spur. Pausenräume, Teeküchen und Kan-tinen sind zwar in Krankenhäusern zahlreich vorhanden, so weit, so gut, gewöhnlich aber anspruchslos gestaltet, in die Jahre gekommen und mehr schlecht als recht ausgestattet. Es braucht also die fällige Veränderung, die das Ganze in eine attraktive Lounge verwandelt. Der positive Effekt dürfte sich umgehend einstellen, indem sie künftig gerne aufgesucht wird, optimal Funktion und Design verbindet und damit strategischen Nutzen, sei es bei der Motivation des Personals als auch beim Recruiting, darstellt. Ein derart aufgewerteter Arbeitsplatz entfaltet seine Wirkung, weil das Personal sich wohlfühlt und Wertschätzung erfährt, es in seiner Gesundheit am Arbeitsplatz unterstützt wird, sich das Krankenhaus als moderner Arbeitgeber präsentiert und damit sein Image aufwertet. Attraktive Pausenräume, Lounges und Kantinen besitzen damit zweifelsfrei durchaus Strahlkraft, die aus personeller und kaufmännischer Perspektive nicht zu unterschätzen ist. Der Profit überwiegt die Investition und rechnet sich. Dabei ist übrigens nicht die beste technische Ausstattung wesentlich, sondern noch viel mehr die Atmosphäre relevant, die von Mitarbeitenden geschätzt wird und den Charakter des Hauses kommuniziert. Arbeitsgesundheit bedeutet auch passende Pausenräume Das gilt erst recht, wenn sogar Outdoorbereiche von Terrasse bis Balkon angegliedert sind und fast mit kalifornischem Rooftopcharme mithalten. Es braucht in erster Linie Räume, die dank ihrer Gestaltungsqualität dafür sorgen, dass sich Energie aufladen lässt. Sprich, die Möglichkeit von Rückzug und Ruhe oder auch einfach nur beim Kickerspiel abzuschalten und auf andere Gedanken zu kommen – abseits vom fordernden Arbeitsalltag. Attraktive Pausenräume befriedigen diese Bedürfnisse und werten Arbeitsplätze durch gesteigerte Zufriedenheit der Mitarbeitenden auf. Materialien, Licht, Formen und Farben schaffen dabei eine wohltuende Atmosphäre, in der die Ästhetik mitspielt und das gesamte Design zum Anspruch und Charakter der jeweiligen Corporate Identity passt. Ein No-Go sind Kuriositäten wie Retro-Buche meets 70er Fliese, unterbelichtet inszeniert, akustische und optische Störfaktoren, abseits aller Ästhetik, ganz zu schweigen von der Funktionalität – diese Art Aufenthaltsräume gehörten theoretisch verboten, weil sie kaum zum Wohlergehen beitragen. Wenig kommunikative zahlreiche kleine Teeküchen, die die besten Zeiten mit Flurfunk ihre Berechtigung hatten, aber nun hinter sich haben, weichen heute kommunikativen Lounges oder zeitgemäßen Coffeepoints, in denen sich die Mitarbeitende gerne treffen. Angenehmer Nebeneffekt, dass hier als weiterer Zusatznutzen Raum für informelle berufliche Meetings entsteht, der gerne angenommen wird und ein agiles Arbeiten unterstützt. Lounges, die Raum zum Miteinander und Austausch, für lebhaften Traffic genau wie Ruhe bieten, stiften damit deutlichen Mehrfachnutzen. Dem Fachkräftemangel wird aktiv begegnet, indem man sich als moderner Arbeitgeber positioniert, die Mitarbeiterbindung wird durch Identifikation mit der Klinikmarke und ihren Werten gefördert, Raum für informelle Meetings geschaffen. Mitarbeitende sind als Markenbotschafter stolz dabei zu sein, aber Pause muss sein – am liebsten in einer attraktiven Lounge, die nur dem Personal zur Verfügung steht und die sich sehen lassen kann. Insbesondere helfen gelungen gestaltete Lounges die Arbeitsgesundheit des Personals zu erhalten und zu stärken – was wesentlich für den reibungslosen Betrieb im Krankenhaus ist, indem es schließlich genau um Gesundheit geht. Kontakt zur Autorin: Sylvia Leydecker Innenarchitektin bdia AKG 100% interior, sylvia.leydecker@100interior.de

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