Auf der Veranstaltung am 17. Januar 2019 in Berlin werden rund 200 Teilnehmer erwartet, die unter den aktuellen sozialpolitischen Herausforderungen konkrete Lösungsansätze für Fragen des Fachkräftemangels in der Pflege diskutieren sollen.
Machte letztes Jahr v.a. die vom Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) beauftragte Studie zur Bestimmung eines angemessenen unternehmerischen Wagnisses für die Anbieter stationärer Pflege Schlagzeilen, so geht die Diskussion 2019 mit der nun fertiggestellten Folge-Studie zum Unternehmerwagnis in der ambulanten Pflege in die zweite Runde. Klar sei v.a. eines: Eine angemessene Vergütung des unternehmerischen Wagnisses wird für die Weiterentwicklung der Pflege benötigt. Die Diskussion um die bessere Bezahlung in der Pflege und die Vergütung des unternehmerischen Wagnisses macht deutlich: Pflege wird teurer werden! Wie die Finanzierung in Zukunft aussehen kann, wird auf dem 15. contec forum diskutiert.
Kommt der allgemeinverbindliche Tarifvertrag?
Eine wichtige Forderung aus dem 14. contec forum war die Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufes, um das Selbstbewusstsein der Branche zu stärken. Ein Aspekt unter vielen stellt hier die Bezahlung der Pflegefachkräfte dar. Rechtliche Schwierigkeiten z.B. hinsichtlich des Kirchenarbeitsrechtes sowie die Einschränkung der unternehmerischen Freiheitsgrade soll auf der diesjährigen Veranstaltung mit Vertretern der privaten sowie der freigemeinnützigen Pflege, mit Rechtswissenschaft, Politik, Arbeitgeberverbänden sowie Gewerkschaften und Betroffenen besprochen werden.
Pflege ist ein Wirtschaftsfaktor – in vielerlei Hinsicht
Auch Thema der Veranstaltung: die Zukunft der Branche. „Mehr (Fach-)Kraft für die Pflege“ lautet auch der Titel des Eröffnungsvortrages des Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, der den Auftakt zu der Vorstellung und Diskussion vieler innovativer und zukunftsweisender Modelle für die Gewinnung und Bindung von Fachkräften liefert. Wenn die Versorgung nicht mehr gewährleistet werden könne, wirke sich das auf den allgemeinen Arbeitsmarkt aus. Fachkräfte reduzieren ihre Arbeit. Hier seien innovative Modelle zwischen Wirtschaft und Sozialwirtschaft gefragt, die die Beschäftigung von Mitarbeitenden am Arbeitsplatz sichern. Im Kreuzdialog werden Vertreter des Bundesgesundheitsministeriums, des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie des Bundeswirtschaftsministeriums darüber beraten.
Führen alle Wege nach Rom? Lösungen gegen den Fachkräftemangel
Ob die Akquirierung internationaler Fachkräfte für die Pflege, die Stärkung des Pflegenachwuchses durch bessere Ausbildungsbedingungen, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch Betriebs-KiTas oder arbeitsplatznahe Tagespflegeplätze: Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Gewinnung von Fachkräften gibt es viele. Auf dem contec forum erwarten die Teilnehmer laut Veranstalter konkrete Lösungsansätze anhand von Best-Practice-Projekten und neue Methoden. Außerdem sollen notwendige Schritte für die Ausbildungsoffensive mit Praktikern und Experten der Politik thematisiert werden. Zusätzlich wird exklusiv der Blick auf ein Jahr Buurtzorg in Deutschland gelegt. 2017 von Jos de Blok, dem Gründer des niederländischen Modells, auf dem 13. contec forum erstmalig vorgestellt, freuen wir uns 2019 auf Gunnar Sander, der das Modell Buurtzorg in Deutschland in der Praxis umsetzt.